© Christo Anestev from Pixabay

Bewegung der Kinder

In Kindern steckt ein natürlicher Bewegungsdrang. Denn nur so kommen sie in ihrer Entwicklung weiter. Am besten werden dabei alle Sinne angesprochen und angeregt. Die motorische Beweglichkeit hat direkt mit der sprachlichen Gewandtheit zu tun. Kinder erlernen sich immer besser im Raum und als Person wahrzunehmen. Fühlen sie sich wohl, ist die Umgebung angemessen und sind sie an ihre Bezugspersonen sicher gebunden, kann sich das innere Programm voll entfalten. Kommunizieren und Interagieren mit den Kindern ist ein sehr wichtiger Faktor in der Entwicklung der Heranwachsenden.

Bewegung und Sprachentwicklung

Unzählige Autor*innen und wissenschaftliche Studien belegen den unmittelbaren Zusammenhang von Bewegung und Sprachentwicklung. Nicola Becker schreibt beispielsweise in ihrem Beitrag über Bewegungsentwicklung und Sprache, wie dieses Zusammenspiel von statten geht. Erst wenn der Säugling über seine Nahsinne Eindrücke kognitiv verarbeitet und sich diese wieder in einer Bewegungshandlung äußern, hat er etwas erfasst und begriffen. Unter dem Begriff der Nahsinne versteht man die Sinne der Berührung, des Geschmacks, des Gleichgewichtes, des Tastens und des Bewegens.

Die Bewegung kommt von Selbst

Wichtig ist ein sicheres Umfeld. Dann kann sich ein Kind der eigenen Konstitution, der eigenen Persönlichkeit und des Entwicklungsstandes entsprechend bewegen. Wie oft sieht man Eltern, wie sie ihre Kinder irgendwo hinaufheben und ihnen etwas vorzeigen. Sehr wichtig ist die Kommunikation mit den Kindern und das da sein, wenn es einen braucht. Prinzipiell sollte man das Kind selbst entdecken lassen und seinen Impulsen entsprechend das Tun des Kindes fördern. Wenn das Kind ohne Druck und Stress die Welt erobern und entdecken kann, dann hilft die Gewissheit, dass die Bezugsperson da ist, um Sicherheit zu geben. Erst wenn Kinder die Erfahrung mit ihren Sinnen machen, lernen sie wirklich. Wenn wir ihnen sagen, wie sie etwas machen sollen, ist das nicht unbedingt hilfreich. Selbstverständlich müssen Grenzen gesetzt werden, um das Kind zu schützen. Dies muss in einem guten Rahmen geschehen, der dem Kind den bestmöglichen Entfaltungsspielraum gibt und es dabei vor wirklichen Gefahren schützt.

Die Grenzsteine der Entwicklung

Diese können als Richtlinie verstanden werden und geben Anhaltspunkte. Obwohl meistens Kinder einem relativ vorhersehbaren Entwicklungsplan folgen, herrschen mitunter zeitlich größere Unterschiede. So wagen die einen schon mit 6 Monaten erste Gehversuche, während andere mit 14 Monaten zu gehen beginnen. Viele krabbeln davor, manche gar nicht. Diese Toleranzen sind noch in einem guten Rahmen. Kinder bauen so gut wie immer zuerst in die Höhe, wie Türme, bevor sie in der Breite, wie etwas Zug-ähnliches, bauen.

Was viele Kinder mit drei Jahren können

Sie können meist schon beidbeinig von einer unteren und niederen Stufe springen und dabei das Gleichgewicht halten. Umblättern von dünnen Seiten gelingt meist schon. Das selbständige Essen mit Gabel und Löffel funktioniert. Drei bis fünf Wörter werden in diesem Alter meist schon gut zu Sätzen verbunden, die unterschiedliche Wortarten enthalten. Sie ahmen ihre Vorbilder, also ihre Bezugspersonen bei den unterschiedlichen Gelegenheiten nach und helfen gerne im Haushalt bei einfachen Dingen mit. Wichtig ist, dass man ihnen das zutraut und dass sie es freiwillig machen. Und ganz wichtig ist das sich selbst erkennen, sowohl am eigenen Namen, mit dem sie sich selbst benennen und das Erkennen auf Fotos und Videos.

 

Quelle:

sprach-kitas.fruehe-chancen.de/fileadmin/PDF/Archiv/672_expertise_boecker_bewegungsentwicklung.pdf

Grenzsteine der Entwicklung nach Michaelis, R., et.al (2013)