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Die Arten des Hungers

Fast food und schnell mal was im Vorbeigehen essen, lässt sich manchmal nicht vermeiden. In diesem Artikel geht es um das bewusste Essen und was Essen alles kann und erfüllen soll. Prinzipiell soll die Mahlzeit nähren. Das tut es am besten, wenn wir wahrnehmen und uns Zeit nehmen, was wir essen. Wie fühlt sich Hunger an und wonach genau haben wir Appetit? Dieser Artikel geht der Annahme nach, dass es viele verschiedene Hunger gibt. Genau darum wird es im Folgenden gehen.

Wenn der Magen grummelt

Meistens isst man, wenn man Hunger hat. Allerdings kann der vermeintliche Hunger tatsächlich einfach nur Durst sein. Denn erst wenn der Magen grummelt deutet dies auf das eigentliche Hungergefühl hin. Allerdings auch nur dann, wenn es sich dabei um den Bedarfshunger handelt. Dieser wird meist gut von Kindern gut gespürt. Genauso, wie Kinder meist wissen, wann sie satt sind. Bei Menschen mit einem gedehnten Magen, die oft über ihren Bedarf essen, handelt es sich nicht wirklich um einen Bedarfshunger, wenn ein Hungergefühl verspürt wird.

Augenhunger, der Wirkung zeigt

Wir sehen etwas, und das Wasser läuft uns im Mund zusammen und wir wollen es unbedingt haben. Diesen Augenhunger benutzt die Nahrungsindustrie und deren Marketingmaschinerie, um uns zum Kauf möglichst vieler Lebensmittel zu bewegen. Der Augenhunger spielt auch dann eine Rolle, wenn uns die schön und appetitlich angerichtete Mahlzeit erfreut.

Mögen Sie auch so gerne Essen, das knackt?

Wenn Dinge knusprig sind und wir das mögen, dann stillen wir den Ohrenhunger damit. Ja, den gibt es tatsächlich. Und auch das hat die Nahrungsindustrie entdeckt und produziert Unmengen an Knusperzeug und Crispyfood. Durch das Knacken und Krachen im Rachen wird der Ohrenhunger befriedigt. So bevorzugen viele Menschen knusprig Gebratenes, ein resches Semmerl und knackiges Gemüse und Salat.

Diese Nase spielt eine Hauptrolle

Nasenhunger klingt lustig und ist sehr bedeutend während der Nahrungsaufnahme. Dazu gibt eine einfache und sehr eindrückliche Übung. Man nimmt ein Gewürz seiner Wahl und gibt davon ein wenig in den Mund, allerdings hält man sich dabei die Nase zu. Man registriert, wieviel man von diesem Gewürz wahrnimmt und lässt dann die Finger von der Nase. Man wird nun richtig gut wahrnehmen können, dass nun alles an Geschmacksrichtungen und Nuancen zum Vorschein kommen. Der Geruch spielt demnach eine sehr bedeutende Rolle beim Essen und das kennen wir alle, wenn wir verkühlt sind. Dann schmecken die Lebensmittel zum Teil nach nichts mehr.

Die Variationen beim Mundhunger

Der Mund hat ein bestimmtes Verlangen. Dieser Mundhunger registriert die Temperatur und die Konsistenz der Speisen, die sich gerade im Mund befinden. So befriedigen manche ihren Mundhunger, indem sie etwas Hartes, Knuspriges essen. Wir erfahren damit die Schärfe, Süßes und Saures. Es ist für den Geschmack im Mund nicht unbedeutend, wieviel an Nahrung sich gerade im Mund befindet. Außerdem entfaltet sich die wohl zubereitete Speise erst so richtig, wenn sie im Mund an möglichst viele und entlegene Orte gelangt. Hier spielen die Zunge und das Schlürfen eine ebenso wichtige Rolle.

Frühstücken muss sein

Wer isst, nur weil er gerade aufgestanden ist und man mit leerem Magen nicht außer Haus gehen sollte, der erliegt dem Gehirnhunger. Dieser wird ebenso wirksam, wenn man aus Höflichkeit etwas isst, obwohl man gar keinen Hunger hat. Das sind gesellschaftlich antrainierte Gewohnheiten, die man nicht so schnell ablegen kann und vielleicht auch gar nicht ablegen will.

Essen aus Frust und Lust

Wer mit dem Herzen isst, der möchte die Nahrung verwenden, um sich zu trösten. Es kann sein, dass Essen beruhigt, die Langeweile übertüncht und Sehnsucht stillt. Zumindest im Augenblick, ohne tatsächlich nachhaltig zu sein. Essen kann auch als Hobby und zur reinen Lustgewinnung herangezogen werden.