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Die Kunst des Monotasking

Warum Monotasking das neue Multitasking ist und ständige Erreichbarkeit krank macht: Tipps für die Revolution der Arbeitszeit jetzt im wohlfühlweb. 

Tipps und Tricks für die Revolution der Arbeitszeit

Die ständigen E-Mails, das nervige Handy oder die tratschenden Kollegen: Eine ruhige Minute ohne Arbeit findet sich selten am Tag – erschreckenderweise aber auch immer weniger in der Freizeit. Wie wichtig eine Auszeit jedoch ist, zeigt jetzt eine Studie der Arbeiterkammer Niederösterreich: Bis zu 70 Prozent aller Arbeitnehmer sind auch außerhalb der Arbeit permanent erreichbar und schädigen so nachhaltig ihre Gesundheit. Wie man sich davor schützen kann und welche Tipps im Alltag helfen, erfahren Sie jetzt im wohlfühlweb. 

Ständige Erreichbarkeit führt zu mehr Krankheitsfällen

Wer kennt das nicht: Viel zu oft erfolgt die "eigentliche" Arbeit erst nach Dienstschluss. Die mobilen Kommunikationsmittel machen es möglich, von überall aus zu arbeiten und zu viele Störelemente verhindern das produktive Arbeiten untertags: Kunden, die ständig anrufen, Mitarbeiter, die eine Auskunft brauchen, anstrengende Konflikte oder viele Telefonate führen zum sogenannten Sägeblatt-Effekt: Wird man von seiner Arbeit auch nur für einen kurzen Moment abgelenkt, so braucht man später wieder extra Einarbeitungszeit, um produktiv arbeiten zu können. Bereits nach einem kurzen Geräusch wie einem Handyläuten braucht das Gehirn ganze zwei Minuten, bis es wieder denselben Konzentrationsstand erreicht hat wie zuvor.

So können am Ende bis zu 28 Prozent unserer Arbeitszeit verloren gehen und wir weichen auf die Freizeit aus. Die Konsequenzen: schlechtere Schlafqualität, Konzentrationsstörungen, familiäre Konflikte oder starke Einschränkungen im Sozial- und Familienleben. Der direkte Zusammenhang zwischen ständiger Erreichbarkeit und psychischen Belastungen ist alarmierend: Beinahe 25 Prozent der in der Freizeit erreichbaren Arbeitnehmer leiden an Depressionserscheinungen. Der Anteil bei denjenigen, die nicht erreichbar sind, liegt hingegen bei knapp elf Prozent. Die Lösung des Problems: Monotasking.  

Mehr Entspannung dank Monotasking

Monotasking ist das neue Multitasking und verspricht eine deutliche Verbesserung. Die Folge: gesundes, entspanntes und viel produktiveres Arbeiten. Während beim Multitasking alles auf einmal gehandhabt wird und vieles dabei auf der Strecke bleibt, überzeugt Monotasking mit einer einfacheren Herangehensweise und besserem Zeitmanagement. Dadurch soll nicht nur die Arbeit produktiver abgewickelt sondern auch der ständigen Erreichbarkeit der Kampf angesagt werden.

Mit der perfekten Planung und der nötigen Konzentration verkürzt sich die produktive Arbeitszeit stark und es bleibt mehr freie Zeit übrig. Auch das Chaos hat keine Chance mehr, da nicht zu viele Projekte auf einmal auf dem Schreibtisch liegen und so der Überblick bewahrt werden kann. Wenn sich die Konzentration nur auf eine Sache richtet, reduziert sich die Fehlerhäufigkeit. Der Effekt:  Zufriedenheit im Job nimmt automatisch zu und man schafft den dringend benötigten Freiraum im Kopf. 

So klappt's bestimmt

Ordnen Sie am Anfang Ihres Tages alle Aufgaben nach Prioritäten. Was muss bis Tagesende erledigt sein? Nützen Sie am besten eine To-Do-Liste, die Sie Punkt für Punkt nacheinander abarbeiten. Für die Erledigung der wichtigsten Aufgaben ist es sinnvoll, täglich 50 bis 60 Minuten zu reservieren, um tatsächlich störungsfrei arbeiten zu können. Diese "Stille Stunde" sollten Sie auch nach außen gut kommunizieren, um Störungen zu verhindern.

Achten Sie darauf, andere Störelemente vorneweg zu eliminieren: Stellen Sie das Telefon auf stumm und sperren Sie sämtliche Social-Media-Seiten auf Ihrem Computer für den ausgewählten Zeitraum. 

Während des Tages sollten Sie immer wieder kurze Erholungsphasen einlegen, vom Sessel aufstehen und ein wenig Bewegung in Ihren Alltag integrieren. Letzten Endes sorgt eine ausreichende Pufferzeit für weniger Stress.