© Maria Nasswetter

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Entscheidungen treffen

Wir treffen tagtäglich unzählige Entscheidungen. Diesen Satz hat man schon so oft gehört. Würden wir alle diese Entscheidungen bewusst treffen wären wir nicht lebensfähig. Daher sind ganz viele Entscheidungen eingebettet in Rituale, Gewohnheiten und unbewusste Handlungen. Seit Sigmund Freud wissen wir, dass wir im Laufe unserer Sozialisation innerpsychische Strukturen aufbauen und das als ein lebenslanger Prozess zu verstehen ist. Nimmt man sich mal die Zeit und denkt ein wenig darüber nach, wie, warum und welche Entscheidungen getroffen werden, eröffnet sich plötzlich ein weites Feld an Erkenntnissen.

Die vielfältigen Entscheidungen

Wenn wir daran denken welche Entscheidungen es überhaupt gibt dann fallen einem vielleicht diejenigen ein, die sehr weitreichend und essentiell sein können. Denken wir als Eltern und Kinder an die Entscheidung auf welche weiterführende Schule man das Kind geben soll und daran welche Folgen so ein Entschluss für die Zukunft des Heranwachsenden hat. Wenn wir uns entscheiden ob wir den- und diejenige heiraten wollen, dann ist das, für manche sogar eine Entscheidung fürs Leben. Bei manchen Entscheidungen hängen andere Menschen mit drinnen und sind demnach Entscheidungen, die für andere Menschen unangenehme oder angenehme Konsequenzen haben können. Es ist nicht so einfach nur eine von vielen Optionen zu wählen. Manche Menschen tun sich da eher schwer und man kann sagen, dass sie zu jenen Personen gehören, die entscheidungsschwach sind. Wer einen verantwortungsvollen Job hat und Menschen führt, sollte zu der Kategorie von Menschen gehören, die man entscheidungsstark nennt. Denn ihnen ist hoffentlich bewusst, dass sie die Verantwortung für sogenannte Fehlentscheidungen und jene mit unangenehmen Folgen übernehmen müssen.

Wie man überhaupt zu einer Entscheidung kommt

Ein Antriebsmotor ist die mangelnde Zeit und der Druck, der einer Entscheidung vorangeht. Es ist nicht unbedingt der beste Ratgeber aufgrund von Zeitknappheit die Wahl zu treffen, aber manchmal ist das nicht zu vermeiden. Besser ist es vermutlich das Für und Wider im Kopf durchzuspielen vielleicht mit geeigneten Personen darüber zu sprechen und dann die Entscheidung zu treffen. Man kann Entscheidungen auch aus dem Bauch heraus treffen. Damit ist gemeint, dass man die Ratio eher links liegen lässt und nach dem eigenen Gefühl zu etwas ja oder eben nein sagt.

Entscheidungen soziologisch betrachtet

Eine der gängigsten entscheidungstheoretischen Zugänge ist die Annahme des Rational Choice. Hier wird allerdings nur der einzelne Akteur, die Akteurin in den Blick genommen. Und dieser entscheidet bei Unsicherheit, so dieser theoretische Ansatz, nach der Maximierung des zu erwartenden Wertes. Dabei werden jedoch andere auf den Entscheidungsprozess einwirkende Faktoren völlig außer Acht gelassen. Denn reproduktionstechnische Theorien verweisen auf strukturelle und von den Umweltbedingungen abhängige Entscheidungen, die bei der Rational Choice Theorie nicht berücksichtigt werden.

Vermutlich die goldene Mitte nimmt die Qual der Wahl

Wer kann schon sagen, was eine gute Entscheidung ist. Denn das ist ja wiederum vom jeweiligen Blickwinkel und damit der jeweiligen Betrachtungsweise und Ausgangssituation abhängig. Wie man sich am Besten entscheidet muss wohl jeder für sich beantworten. Oft hilft ein möglichst fundiertes Wissen darüber was entschieden werden soll. Zudem ist ein in sich hineinfühlen ein wichtiger Indikator. Denn Gefühle können einen warnen oder zustimmen. Wer sich gerne austauscht und diskutiert bekommt sicher den ein oder anderen brauchbaren Input von den GesprächspartnerInnen. Wenn es gelingt sich möglichst umfassend zu informieren, seinen eigenen Gefühlen traut und über ein Netzwerk an verantwortungsvollen und gesprächsbereiten Menschen verfügt, der tut sich vielleicht leichter und quält sich nicht so sehr die Wahl zu treffen.