• Home
  • Magazin
  • Fahrradfahren in einer Millionenstadt – am Beispiel Wien

© Maria Nasswetter

© Maria Nasswetter

Fahrradfahren in einer Millionenstadt – am Beispiel Wien

Wien kann man nicht gerade als die für Radfahrer geeignetste Stadt bezeichnen. Das hat zum Teil mit der Topografie der Stadt zu tun. Da geht es immer mal bergauf, bergab und stellenweise sind ganz ordentliche Steigungen zu überwinden. Zum anderen Teil wurden erst in den letzten Jahren nach und nach mehr Fahrradwege gebaut und damit dem Autoverkehr ein bisschen weniger Raum zugewiesen. Im Vergleich zu Amsterdam oder Kopenhagen, wobei Kopenhagen keine Millionenstadt ist, fahren in Wien noch immer sehr wenige Menschen mit dem Rad, geschweige denn, dass das Radfahren so präsent und selbstverständlich ist wie in den beiden genannten nordeuropäischen Städten. In Amsterdam sind 60% der Bevölkerung täglich mit dem Rad unterwegs. In Wien waren es 2017 7%.

Deshalb fährt man in Wien mit dem Rad

Schnell mal von A nach B ohne Warte- und Gehzeiten, die man bei öffentlichen Verkehrsmitteln einrechnen muss. Dabei muss man ja immer eine mögliche Störung des jeweiligen in Betracht gezogenen Verkehrsmittels einrechnen. Das fällt bei der Wahl, mit dem Rad zu fahren weg. Vorausgesetzt man ist relativ wetterfest. Man braucht sicher Mut, eine gewisse Sicherheit und Routine um sich in einer Millionenstadt mit extrem viel verschiedenen Verkehrsmitteln und TeilnehmerInnen gut zurechtzufinden. Erhöhte Vorsicht und volle Konzentration ist dabei unbedingt gefordert. Dann macht es Spaß und Freude sich so autonom, schnell, unabhängig und sportlich durch die Stadt zu bewegen.

Beides nutzen: Rad und öffentliche Verkehrsmittel

In Wien darf man das Fahrrad unter der Woche zwischen 9 und 15 Uhr und ab 18.30 in den U-Bahnen mitnehmen. An Samstag, Sonn- und Feiertagen ist das Mitführen des Fahrrades den ganzen Tag und die ganze Nacht gestattet. Für das Fahrrad ist nichts extra zu bezahlen. Jahreskartenbesitzer können das Fahrrad auch in den ÖBB-Zügen innerhalb Wiens gratis mitführen. Das ist manchmal wirklich praktisch. Wenn das Wetter umschlägt und es zu schütten beginnt, oder man noch einen sehr weiten Weg vor sich hätte und nicht mehr so viel eigene Energie zur Verfügung steht, ist das eine tolle Alternative.

Mountainbiken in Wien

Ja wie eingangs beschrieben besteht Wien aus vielen Erhebungen und wie man weiß bezeichnen sich die Gegenden mit Wilhelminen- oder Gallitzinberg, Leberberg, Berggasse, Wienerberg, Laurenziberg und viele mehr. Auf der Stadt Wien Website werden in einem Menüpunkt sieben Mountainbikestrecken, die es in Wien gibt, beschrieben. Die Einstiegstellen sind in Neustift, Sievering, Hütteldorf Hacking in Liesing und an vielen mehr. Dabei sind natürlich einige Regeln zu beachten. Diese werden ebenso auf der Website beschrieben.

Leihräder in Wien – mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Prinzipiell ist es eine gute Sache Leihräder anzubieten. Damit werden mehr Menschen animiert sich mit einem Rad in Wien fortzubewegen. Das ist natürlich auch für Touristen interessant. Jetzt gibt es seit dem letzten Jahr drei neue Anbieter in Wien, zwei davon arbeiten mit dem free floating system. Mit diesem System können Fahrräder mittels entsprechender App ausgeliehen und zurückgebracht werden. Also überall dort abgestellt werden, wo es gesetzlich erlaubt ist und keine anderen Verkehrsteilnehmer behindert. Aber es gibt und wird immer Menschen geben, die sich nicht ausreichend informieren, denen deren eigene Bequemlichkeit im Vordergrund steht und die schlichtweg ignorant agieren. Deshalb passiert es seither, dass Fahrräder dieser Anbieter auf Fahrradwegen stehen und dabei für andere Radfahrer äußerst hinderlich sind. Leihräder mit diesem free floating system wurden sogar schon in Fahrradräumen abgestellt. Leihräder werden meist von Personen geliehen, die kein eigenes Rad in der Stadt besitzen und daher vermutlich über wenig Fahrroutine in einer Großstadt besitzen. Damit steigt natürlich die Unfallgefahr, wenn die Routine fehlt und die Verkehrsregeln unzureichend gekannt werden. Bei Touristen beispielsweise, die andere Verkehrssysteme gewohnt sind. Zudem sind die nicht so Fahrradgeübten unsicherer und anfälliger für nicht adäquate Reaktionen.

Quellen:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/amsterdam-wo-fahrraeder-das-auto-verdraengen-a-999580.html
https://www.fahrradwien.at/radfahren-in-zahlen/radzahlen-2017/
https://www.mobilitaetsagentur.at/
https://www.wienerlinien.at/eportal3/ep/programView.do?pageTypeId=66526&channelId=-55059&programId=82186
https://www.wienerlinien.at/media/files/2015/fahrrad_132611.pdf
https://www.wien.gv.at/verkehr/radfahren/mobil/mountainbike.html
https://www.fahrradwien.at/tipps-und-regeln/leihraeder