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© Tania Van den Berghen from Pixabay

Freundlichkeit – und was sie bewirken kann

In der Psychologie gibt es den Begriff des „random act of kindness“. Das bedeutet soviel wie eine gute Tat, eine Freundlichkeit gegenüber einem Anderen, ohne Erwartungshaltung, zu initiieren. Die bekannte Managementtrainerin Birkenbihl bringt dazu in einem ihrer zahlreichen youtube-Videos ein Beispiel einer Testserie, die man dazu machte. Man ließ immer wieder in einer Telefonzelle, in einer Zeit, wo es noch kaum Handys gab, eine kleine Münze liegen. In unmittelbarer Nähe postierte man eine Dame. Diese war mit Büchern bepackt. Sie ließ jedesmal wie zufällig, neben der beobachteten Person, die soeben aus der Telefonzelle trat, die Bücher auf den Boden fallen. Das Ergebnis zeigte, dass jene Personen, die in der Telefonzelle eine unbedeutend kleine Münze fanden, auch hilfsbereiter waren und der Dame beim Aufklauben ihrer Bücher halfen.

Freundlichkeit zahlt sich aus

So spricht Birkenbihl auch darüber, dass eine Firma nicht nur den eigenen Angestellten die Maut beim Passieren einer Straße zahlte, sondern auch dem Fahrer hinter diesem Auto. Diese wunderten sich natürlich. Sie gaben vermutlich diesen „random act of kindness“ weiter. Die Idee des Firmeninhabers war, dass man mit Freundlichkeit eine erneute Freundlichkeit ermögliche und so positive Impulse in die Welt setzen könne.

Freundliche Politiker

Weil gerade erst das Jahr begonnen hat und das Vergangene so besonders war, erlaube ich mir ein Gedankenspiel. Wie wäre es, würde eine politische Diskussion im Fernsehen diesen „random act of kindness“ als Motor der Diskussion haben. Stellen wir uns vor, da würde ein Sprecher einer Partei eine andere Sprecherin fragen, wie man in der einen oder anderen Sache unterstützen könne. Oder wenn ein Parteimitglied den anderen eine Blume als Respekt und Anerkennung überreichen würde. Wenn nicht das Drüberfahren, das Dreinschlagen, das Schuldzuweisen und das Streitgespräch, sondern das Kooperationsangebot im Mittelpunkt einer politischen Diskussion stünde. Ich würde mir diese Diskussionen wieder mit meiner ganzen Aufmerksamkeit ansehen.

Freundlichkeiten säen

Da schwirrt noch die Geschichte vom Blumenstrauß am Bürotisch in meinem Kopf herum. Ob ich es in einem der zahlreichen Birkenbihl-Videos gehört oder anders wo gelesen habe, weiß ich nicht mehr. Man bekommt einen Blumenstrauß, erfreut sich eine Stunde lang daran und gibt ihn dann an einen Kollegen weiter. Und der Kollege schenkt diesen wiederum nach einiger Zeit einer Kollegin etc. So setzt sich Freude und Freundlichkeit fort und die Stimmung steigt merklich. Natürlich hinkt dieses Beispiel ein wenig, weil es sein kann, dass jemand gar keine Blumen mag, oder allergisch darauf reagiert. Es geht jedoch mehr um die Geste und man könnte diese Gabe in so einem Fall ja gleich weiterreichen – mit einem Lächeln.

Freundlichkeit gleich selber ausprobieren

Wenn man schlecht drauf ist, wenn einem etwas ärgert und jemand einem geärgert hat, dann gibt es einen coolen Trick. Zunächst tief durchatmen und dann erst handeln. Und zwar, indem man sich überlegt, wen man nun etwas Gutes tun kann. Ein Gedanke könnte sein, zu überlegen, wen man liebenswert findet. Hat man dieser Person schon länger nicht mehr gesagt, wie man sie mag und schätzt, dann wäre das ein guter Zeitpunkt. Es kann ein Telefonat sein, ein Brief, der verfasst wird und zumindest ein freundlicher Gedanke. Selbstverständlich kann das auch an sich selber geschehen. Man kann sich fiktiv selber anrufen und etwas Liebes und Angenehmes zu einem sagen. Man kann sich selber einen Liebesbrief schreiben und liebevoll an sich als Person denken. Das alles ist möglich und relativ einfach zu bewerkstelligen.

 

Quelle:

positivepsychology.com/random-acts-kindness/

www.youtube.com/watch