Frische Ernte (auch am Friedhof)
Wer nicht angewiesen ist, im Supermarkt einkaufen zu gehen, sondern erntefrisches Gemüse und Obst direkt vom Bauern und vom Bauernmarkt beziehen kann, ist sicher im Vorteil. Noch frischer geht es, wenn man ein eignes Stück Land bewirtschaftet und so quasi von der Erde zum Mund sein Gemüse verzehren kann. Neuerdings kann man in Wien auf dem Friedhof und an ausgewählten und aufgelassenen Gräbern garteln. Wer das möchte, muss sich allerdings aktuell auf eine Warteliste setzen, so gut wird diese neue Selbst-Ernte-Idee angenommen.
Frische Ernte vom Friedhof
Derzeit gibt es auf den Freiflächen der beiden Friedhöfe, dem Zentralfriedhof und dem Meidlinger Friedhof die Möglichkeit, Gemüse anzubauen. Diese Idee kommt sehr gut an und das Angebot soll erweitert werden. Für den einen etwas skurril und zumindest ungewöhnlich, für andere Trauerbewältigung, Garteln in der Grünoase und in ruhiger Umgebung. Auf jeden Fall wird der Platz umweltgerecht und ressourcenschonend genutzt. Eine bestimmte Firma stellt Jungpflanzen zur Verfügung und berät die „Neo-Gärtner:innen, wie diese zu einer guten Ernte kommen können.
Selberernten angesagt
Schon lange haben findige Bauern und Stiftungen entdeckt, dass man Felder in Parzellen teilen und diese in Summe um gutes Geld an einzelne eifrige Naturbewusste und neugierige Menschen für eine Saison zur Selbsternte übergeben kann. Oft funktioniert das so, dass man auf einem Feld von rund dreißig Quadratmeter zwischen April und Oktober, das zuvor gesäte und vorab gepflegte und während der gesamten Zeit gewässerte Stück Land selbst ernten kann. Da werden meist Tomaten, Paprika, Karotten, Kartoffeln, Mangold und einige Kräuter reif und mit Freude geerntet. Es muss einem jedoch klar sein, dass man auf einmal vor einem Berg von Gemüse steht, dass niemals rechtzeitig verzehrt werden kann. Daher sollte man sich eine Strategie überlegen, wie man mit dem vielen frischen Gemüse umgeht. Ob man einen Teil herstellt, einfriert oder einweckt, sei jedem überlassen. Es braucht dazu eine gewissen Zeit und den entsprechenden Platz für dieses erntefrische Gemüse.
Garteln als soziales Event
Eine gute Gelegenheit, sich mit lieben Menschen zusammenzutun um gemeinsam ein Feld zu beernten, kann sehr befriedigend sein. Eine Parzelle ist möglicherweise zu groß und die Menge der Früchte für einen kleine Familie zu groß. Da liegt es nahe, dass man sich ein Feld teilt. Und abgesehen davon, ob es nun zu viel ist, kann es als soziales Erlebnis erfolgen. Anstatt sich regelmäßig im Cafehaus oder beim Shopping zu treffen, kann man gemeinsam aufs Feld und die Früchte der gemeinsamen Pflege auch gemeinsam ernten. Außerdem ist es gut, dass man sich zeitlich aufteilen kann. Nicht immer hat man dann Zeit, wenn gerade der Mangold zum Abschnitt bereits ist und die Tomaten reif sind. Dann haben vielleicht die anderen gerade Zeit, wenn man selbst verhindert ist, um die frische Ernte zu holen. Und vice versa versteht sich, kann man mal mehr ernten, wenn Andere nicht dazu in der Lage sind. Und letztlich teilt man sich den finanziellen Obolus für so ein saisonal gepachtetes Feld. Das macht meist um die zwei- bis dreihundert Euro aus, die man durch zwei oder drei oder vier teilen kann.
Quellen: