Frühling, Bärlauch und giftige Pflanzen – Genuss mit Vorsicht
Besonders beliebt und assoziiert mit dem Frühling wird der Bärlauch. Dieses aromatische Wildkraut, das sowohl gesund als auch vielseitig einsetzbar ist, wird gerne in freier Natur gesammelt, um es zuhause zuzubereiten. Es ist jedoch höchste Vorsicht geboten. Beim Sammeln von Bärlauch besteht die Gefahr der Verwechslung mit giftigen Pflanzen, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können.
Der Frühling mit seinen natürlichen Schätzen
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen zieht es viele Menschen in die Natur. Spaziergänge im Wald oder über Wiesen sind nicht nur erholsam, sondern bieten die Möglichkeit, essbare Wildkräuter zu pflücken. Neben Bärlauch gehören Brennnesseln, Giersch und Löwenzahn zu den beliebten Frühlingspflanzen, die in der Küche verwendet werden können. Sie liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die dem Körper nach den kalten Wintermonaten guttun.
Bärlauch – das grüne Superkraut
Der Bärlauch ist eine der begehrtesten Wildpflanzen im Frühling. Sein würziger Geschmack erinnert an Knoblauch. Daher wird Bärlauch gerne für Pesto, Suppen und Salate verwendet. Besonders gesund macht ihn sein hoher Gehalt an Vitamin C. Allerdings muss man den Geschmack, der sehr intensiv ist, mögen. Wenn man ihn mag, dann stehen mehreren gesunden Mahlzeiten in unterschiedlichen Varianten nichts mehr im Wege. Außer, dass man äußerste Vorsicht beim Plücken walten lassen muss. Nur wer sich sehr sicher ist, dass das Gepflückte tatsächlich Bärlauch ist und sorgfältig damit umgeht, sollte Bärlauch pflücken. Der Bärlauch wächst bevorzugt in schattigen, feuchten Wäldern mit humusreichen Böden. Die langen, lanzettförmigen Blätter sprießen meist zwischen März und Mai, bevor er zu blühen beginnt. Ein typisches Erkennungsmerkmal ist sein intensiver Knoblauchgeruch, der beim Zerreiben der Blätter deutlich wahrnehmbar ist. Allerdings darf dieses Merkmal nicht der alleinige Grund sein, um diese grünen Blätter zu pflücken. Denn dieser intensive Geruch kann an einem haften und die Schleimhäute überstrapaziert sein. Dann kann man den Geruch vielleicht nicht mehr eindeutig zuordnen. Daher ist es unabdingbar, zusätzlich auf weitere Merkmale zu achten.
Gefährlicher Doppelgänger - Maiglöckchen
So wertvoll Bärlauch ist, muss wie schon erwähnt, beim Sammeln äußerste Vorsicht bestehen. Es gibt einige giftige Pflanzen, die dem Bärlauch zum Verwechseln ähneln. Besonders drei Arten stellen eine große Gefahr dar. Dazu gehört das Maiglöckchen, deren Blätter dem Bärlauch ähneln. Allerdings wachsen die Blätter, im Gegensatz zu den Bärlauchblättern, paarweise aus einem Stiel. Sie weisen keinen Knoblauchgeruch beim Zerreiben der Blätter auf. Maiglöckchenblätter sind hochgiftig. Diese können Erbrechen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen und sogar tödliche Vergiftungen verursachen.
Gefährlicher Doppelgänger - Herbstzeitlose
Die Blätter der Herbstzeitlose sind dicker und glänzender als die von Bärlauch. Die Herbstzeitlose weist ebenfalls keinen Knoblauchgeruch auf. Diese enthält das Alkaloid Colchicin – eine hochgiftige Substanz, die bereits in kleinen Mengen tödlich sein kann.
Gefährlicher Doppelgänger – Gefleckter Aronstab
Die jungen Blätter des gefleckten Aronstabes ähneln denen des Bärlauchs. Der Aronstab weist genauso keinen Knoblauchgeruch auf. Erst wenn seine Blüte da ist, sollte keine Verwechslungsgefahr mehr bestehen. Beim Zerreiben tritt oft ein brennendes Gefühl auf. Selbst das Berühren der Pflanze sollte man vermeiden. Diese Pflanze gilt als stark giftig und verursacht Schleimhautreizungen, Übelkeit und Atemprobleme.
Die Schönheit und der Schrecken der Natur
Wie man anhand der genannten Beispiele gelesen hat, gibt es die glücklich machenden Pflanzen und jene, die Gefahren in sich bergen. Deshalb sollte man nie so unbedarft sein und jeder Pflanze nur schöne und gute Eigenschaften zusprechen. Schon Kindern muss der richtige Umgang mit der Natur gelehrt werden. Das bedeuten nicht nur, dass man Respekt vor jeder Pflanze hat, sie nicht einfach abreißen soll und schon gar nicht deshalb, weil diese selbst bei Berührung schon unangenehme gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können. Daher gilt hier besonders der achtsame und wissende Umgang mit der Natur.
Quellen: