Genussvoll weniger essen
Der Augengusto spielt eine große Rolle. Wer sich bewusst seine Mahlzeit schön herrichtet, der befriedigt schon mal den Augenhunger. Der Gaumen bereitet sich beim Anblick und beim Geruch köstlicher Speisen bereits vor. Denn das Auge isst mit, wie man weiß. Wenn bewusst und langsam gekaut wird, erlebt man die einzelnen Komponenten der Lebensmittel, die man gerade zu sich nimmt, viel intensiver. Zu achten ist dabei, dass die Qualität der Speisen ausreichend ist. Am besten schmecken saisonale Produkte und jene, die keine allzu weite Anreise nehmen mussten. Tiefkühlware ist nur dann vom Vorteil, wenn in gewissen Breiten, wie in Österreich, im Winter weniger an frischem Gemüse und Obst zu erhalten ist. Dann kann beispielsweise schockgefrorenes, frisches Gemüse vom Feld, einen fast ebenso großen Genuss und Mehrwert darstellen.
Das ist mit genussvoll weniger essen gemeint
Vielleicht denkt man jetzt, na ja, eine Diät, bei der ich nur wenig essen darf, kann doch nicht von Genuss gesprochen werden. Es geht nicht um eine Diät, sondern darum, dass man durch das bewusste und aufmerksame Essen weniger zu sich nehmen muss. Wenn ich mein Bedürfnis nach Genuss und Hunger optimal befriedige, muss das nicht heißen, je mehr, desto besser. Sondern je geschmackvoller und appetitanregender, umso eher stellt sich die Sättigung ein. Vorausgesetzt man schlingt es nicht in Windeseile hinunter, sondern nimmt sich einfach Zeit, zum Essen.
No-Go – beim Essen noch was tun
Vermieden werden sollte das Essen beim Fernsehen, beim Lesen oder Zuhören. Die meisten von uns müssen und wollen Multitasking praktizieren und möglichst effizient ihren Tag bestreiten. Das einzig Sinnvolle und gleichzeitig mit dem Essen zu Vereinbarende ist, das Essen als eine Art Auszeit und Pause zu sehen. Wir brauchen Pausen, um Energie zu tanken. Wir schludern eher herum, wenn wir permanent vor uns hinarbeiten, ohne mal innezuhalten, durchzuatmen und an beinahe nichts zu denken. Es ist zugegebenermaßen nicht so leicht, sich rein nur auf das Essen, dass man gerade zu sich nimmt, zu konzentrieren. Wer es jedoch mehrmals probiert und durchhält, wird feststellen, dass es Entspannung bringt und Heißhunger keinen Platz mehr hat.
Wenn es am besten schmeckt, soll man aufhören
Das ist ebenso nicht leicht. Wichtig ist, dass man sich nicht so viel anrichtet. Denn sonst verführt die Ausrede, dass man das Essen ja nicht wegschmeißen soll. Also schon vorab mal ein bisschen weniger kochen. Wem das nicht reicht, kann sich noch eine kleine, liebevoll hergerichtete Nachspeise, die nicht zwingend süß sein muss, herrichten.
Die Abwechslung zählt
Wer möglichst unterschiedliche Geschmäcker und Variationen einbaut, der führt dem Körper viele unterschiedliche Stoffe zu. Das befriedigt den Gaumen und begünstigt die Zufuhr wertvoller Vitamine, Eiweiße, Mineralstoffe, Ballaststoffe und vieles mehr. Vermutlich essen Japaner ihre Bento-box dergestalt, dass die in der Box befindlichen und unterschiedliche Speisen und damit Geschmacksrichtungen, wie salzig, süß, umami, sauer und bitter abwechselnd genossen werden. Damit bleibt der Gaumen bei Laune und wird ausreichend befriedigt. Ein Burger einer Fastfood-Kette schmeckt dagegen langweilig und befriedigt wenige Geschmacksgelüste und beinhaltet auch wesentlich weniger wertvolle Stoffe, die der Körper nachfragt.