© Maria Nasswetter

Intelligente Nutztiere

Wir möchten uns in diesem Artikel mit der Intelligenz von Nutztieren befassen. Dies tun wir anhand zweier Arten, den Schweinen und Rindern. Zum Glück befasst man sich immer mehr damit, dass es viele Alternativen zur derzeitigen (Massen)tierhaltung gibt. Und dass wieder mehr die gute Beziehung und der respektvolle Umgang zwischen Tier und Mensch im Vordergrund steht.

Kühe kommunizieren

In der Kuh-Kommunikation sind die Hörner der Kühe ein wichtiger Faktor. Immer weniger Kühen ist dieses natürlich gegebene Sinnesorgan gegönnt. Die meisten Viehhalter sehen in der enthornten Kuh eine geringere Gefahrenquelle. Kühe sind Herdentiere und demnach gibt es in jeder Herde Hierarchien, die sich darin bilden. Da die Kuh nicht sehr gut sieht, helfen die Hörner, die, mitunter in Nuancen variierenden Gesten anderer Kühe, wahrzunehmen. Das ist bedeutend, zeigen sie doch jede kleinste Befindlichkeit und Ansprüche der Kuh anderen gegenüber an. Am Kuhhorn bildet sich ein Ring, sobald die Kuh gekalbt hat. Somit ist erkennbar, wie viele Kälber eine Kuh zur Welt gebracht hat.

Kühe trainieren

Es ist möglich, Kühe dahingehend zu trainieren, dass sie separat dorthin urinieren, wo es vorgesehen ist. Das ist aus umwelttechnischen Gründen von besonderer Bedeutung. Denn Urin und Kot gemeinsam erzeugen Ammoniak, ein Treibhausgas, dass sehr schädlich für die Umwelt ist. Man dachte, dass dies nicht möglich sein werde. Zudem können Kühe beispielsweise den Hebel und Knopf betätigen, um Futter und Wasser zu erhalten. Außerdem erzeugen Kühe Emotionen, die sich in den Muh-Lauten äußern. Wer schon mal das schmerzerfüllte Muhen einer Kuh gehört hat, wenn diese von ihrem Kälbchen getrennt wurde, der kann gut nachvollziehen, was hier gemeint ist. Kühe sind intelligenter, als man vielerorts denkt. So ist es nicht egal, wo sich welche Kuh auf der Weide befindet, denn es handelt sich um bewusst gewählte Nähe oder Entfernung von bestimmten Herdenmitgliedern. Ganz deutlich werden dabei Hierarchien in der Gruppe sichtbar.

Schwein gehabt

Schwein gehabt ist ein Ausdruck aus dem Volksmund und bedeutet, dass man etwas glückerweise geschafft hat. Schweine sind intelligenter, als viele glauben. Sie singen sogar und zwar die Sauen in der Stillzeit für ihre Ferkel. Wer die Kinderserie Michel aus Lönneberger kennt, der hat vielleicht die Folge mit dem Schwein gesehen. Dies sollte eigentlich gemästet werden. Michel jedoch gewann in diesem Schwein einen Freund und lehrte es, über Gegenstände zu hüpfen. Das können Schweine tatsächlich, genauso wie sie fähig sind, Dinge, die sie vergraben haben, wieder zu finden. Sie haben daher auch ein sehr gutes Gedächtnis. Schweine sind sich ihrer selbst bewusst, wie der sogenannte Spiegeltest zeigt. Sie erkennen sich darin selbst und begreifen die Eigenschaft des Spiegels als Reflexionsgegenstand. Das beherrschen nicht viele Tiere.

Schweine tricksen einander aus

Ausgetrickst werden die Artgenossen gerne bei der Nahrungssuche. Folgt ein Schwein einem anderen, wenn es auf Futtersuche ist, dann kann es vorkommen, dass das nachfolgende Schwein dem Schwein, dass etwas Essbares gefunden hat, dieses vor der Nase wegschnappt. Und es herrscht unter den Schweinen eine Fehlerkultur. Denn das ausgetrickste Schwein hat jetzt etwas dazugelernt und lässt sich meist nicht mehr so leicht austricksen.

 

Quellen:

https://www.hornkuh.de

https://www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/tierhaltung/rindvieh/Kuhhorn-ba-6-1996.pdf

https://www.swr.de/wissen/kuh-latrine-100.html  

https://www.peta.de/themen/kuehe/

https://www.youtube.com/watch?v=xNmq1gvVHcc

https://www.peta.de/themen/schweine/