Mit dem Früherkennungsprogramm können Sie Ihre eigene Gesundheit selbst in die Hand nehmen.
Wenn ein Tumor unerkannt bleibt und sich ausbreitet, kann das schnell gravierende Folgen haben: Metastasenbildung, der Angriff umliegender Organe und die unheilbare Zerstörung des weiteren Gewebes, die den Tod zur Folge haben können.
Wer mit dem Thema selbst noch nichts zu tun hatte und sich nicht mit Brustkrebsvorsorge befasst, könnte eines Tages womöglich mit einer überraschenden Diagnose konfrontiert werden. Doch das muss nicht sein! Zwar kann regelmäßige Vorsorge den Brustkrebs nicht verhindern, aber die Früherkennung dieser Krankheit und ihre entsprechende Behandlung kann Ihr Leben retten.
Früherkennen hilft: Neues Programm holt Frauen ab
Das Österreichische Brustkrebs Früherkennungsprogramm wurde von Bund, Sozialversicherung, Ländern und Österreichischer Ärztekammer ins Leben gerufen und bietet seit 2014 einen qualitätsgesicherten, systematischen Ablauf für Frauen in Österreich. Es spricht zwei Altersklassen an: Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren können alle 24 Monate mit ihrer e-card zur Früherkennungsmammographie gehen. Eine Einladung oder Überweisung zur Untersuchung ist nicht notwendig, jedoch erfolgt eine automatische Erinnerung für die Mammografie per Email oder Post.
Frauen können sich bei Telefonserviceline informieren
Frauen im Alter von 40 bis 44 Jahren bzw. ab 70 Jahren können sich bei der Telefon-Serviceline oder online auf www.frueh-erkennen.at zum Programm anmelden und mit der Einladung und ihrer e-card zur Untersuchung gehen. „Mehr als 20 Jahre lang gab es in Österreich das sogenannte ‚graue’ oder opportunistische Screening ohne jegliche externe Qualitätssicherung. Daher ist die Einführung eines Brustkrebs-Früherkennungsprogramms in Österreich ein großer Vorteil für die Frauen“, sagt Romana Ruda, Leiterin des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms.
Umfassende Qualitätsstandards für die Vorsorge
Das qualitätsgesicherte Mammographie-Screening gilt derzeit als die verlässlichste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs, da es auf unterschiedlichen Säulen fußt: Zum einen gelten einheitliche und umfassende Qualitätskriterien für die Untersuchung selbst, zum Beispiel eine standardisierte Doppelbefundung nach dem 4-Augen-Prinzip. Es müssen also immer zwei RadiologInnen jeden
Befund unabhängig voneinander beurteilen. Europaweit einzigartig ist übrigens auch, dass direkt im Anschluss an die Mammographie bei medizinischer Notwendigkeit ein Ultraschall durchgeführt werden kann. Ebenso dürfen nur neueste technische Geräte eingesetzt werden. Darüber hinaus müssen die teilnehmenden RadiologInnen verbindliche Zertifizierungen durchlaufen. Die Möglichkeit zur diagnostischen Mammographie, die der Abklärung von Beschwerden oder eines Krankheitsverdachts dient, bleibt unverändert.
Selbst- und Tastuntersuchung der Brust
Regelmäßig sollte jede Frau ihre Brust selbst auf Knoten abtasten. Das kann frau zum Beispiel beim täglichen Duschen tun. Techniken zur Selbstvorsorge und umfassende Informationen finden Sie in den Pink Ribbon Broschüren „Brustkrebs“ und „Frauen und Krebs“, abzurufen unter www.pinkribbon.at.