© Bild: Maria Nasswetter

Kleidung mieten und nähen

Der Begriff Fast Fashion weist auf eine ungeheuer verschwenderische und umweltfeindliche Bekleidungsindustrie hin. Laut einer repräsentativen Umfrage in Deutschland, die von Greenpeace durchgeführt wurde, besitzen Menschen im Schnitt an die hundert Kleidungsstücke. Und ein Drittel besitzt bis zu dreihundert Stücke, wobei Unterwäsche hier gar nicht mitgerechnet wurde. Dabei werden beinahe zwanzig Prozent der sich im Kleiderschrank befindlichen Kleidungsstücke nicht getragen und hängen ohne Gebrauch herum. Und es geht noch schlimmer. Denn diese Kleidungsstücke werden meist innerhalb eines  Jahres aussortiert und oft weggeworfen, statt es zur Wiederverwertung weiterzugeben. Das ist nicht nur furchtbar umweltschädigend, sondern höchst ausbeuterisch, inneffizient und möglichst bald zu ändern.

Kleidung mieten

Man kennt es eher bei Hochzeitskleidung und Abendroben. Allerdings gibt es immer mehr Mietserviceangebote für Alltagskleidung. Da können beispielsweise ein paar Stücke pro Monat ausgeliehen werden. Und entweder man sendet sie danach retour oder behält diese noch einen weiteren Monat. Dabei sucht man sich ein paar Stücke selbst aus und bekommt noch ein bis zwei Kleidungsstücke kuratiert. So ist es möglich vielleicht auf Teile zu stoßen, die gut passen, auch wenn der Stil ungewohnt ist. Zudem kann man die getragene Kleidung ohne Säuberung retournieren, da diese ohnehin nochmals gereinigt wird. Diese Form der Kleiderbeschaffung wird für viele ungewohnt und eigenartig anmuten. Und hier stecken wir erst in den Anfängen, zumindest in Österreich. Es wird zu hoffen sein, dass hier in Bälde praktikable und attraktive Angebote entstehen.

Kleidung selbst nähen

Nun, das ist natürlich nicht so schnell machbar. Und nicht dann, wenn man noch nicht nähen kann. Allerdings gibt es doch viele Menschen, die schon mal ein wenig genäht haben, das in der Schule lernten und vielleicht nur nicht mehr daran denken. Es ist eine gute, preiswerte und umweltfreundliche Alternative. Denn wer sich die Arbeit antut, lernt wie aufwendig und kompliziert teilweise Kleidungsstücke genäht werden müssen. Man erkennt dann schnell, wie schlecht die meiste Kleidung, die man um nicht wenig Geld ersteht, genäht ist. Und welche Profite hier erzielt werden, wenn Näher und Näherinnen dermaßen ausgebeutet werden. Wer imstande ist, seine Kleidung selbst zu nähen ist nicht mehr abhängig von den Modetrends, von den vorgegebenen Schnitten und hat sehr individuell und im Optimalfall perfekt sitzende Kleidung. Es werden viele Kurse angeboten, um die Fertigkeit des Nähens zu erlernen. Es braucht gewiss seine Zeit, Geduld und Muße. Und gerade das ist auch das Schöne am Nähen. Die kontemplative Konzentration und das Handwerk, das Fühlen und Formen des Stoffes, der Textilien ist eine sehr befriedigende Art des Tuns.

Umdenken lernen

Wir alle haben es immer wieder mit dem Wandel der Zeit zu tun. Und sind natürlich Menschen, die gewohnte Pfade nicht so schnell verlassen. Gleichzeitig ist das flexible Reagieren auf neue Umstände wichtig, um gut durch den Alltag und das Leben zu kommen. Man wird merken, wenn man sich aufrafft, immer und immer wieder und neue Wege beschreitet, dass die generelle Zufriedenheit mit sich und der Welt steigt. Es braucht daher ein wenig Übung, Mut und Lust zu Neuem.

 

 

Quellen:

Greenpeace

Modami – Kleidung mieten