© Maria Nasswetter

© Maria Nasswetter

London – ade – scheiden tut weh

Ein Londonerin, darauf angesprochen was sie zum Austritt Englands aus der EU meinen würde, schüttelte den Kopf als sie zu erzählen begann. Sie hätte einfach für den Austritt gestimmt, mehr aus einer schlechten Laune heraus als aus Überzeugen für den Brexit. Sie hätte es nie für möglich gehalten, dass es tatsächlich dazu kommen würde. Interessanterweise ist ihre Geschichte kein Einzelfall. Am 29. März 2019 ist es soweit - dann sind England, Schottland, Wales und Nordirland aus der EU ausgetreten. Der Brexit (Zusammenziehung der Wörter British + Exit) wird damit vollzogen sein. Es versuchen zwar gerade krampfhaft verschiedene Gruppierungen, den Brexit noch irgendwie zu stoppen, ob das gelingen kann, sei dahingestellt. Im folgenden Beitrag gibt es ein paar Tipps zu einer Reise nach London. Man wird sehen, ob ab April nächsten Jahres alle Staaten der EU ein Visum dafür brauchen.

Das Fifteen – ein Must für Social Gourmets

Jamie Oliver hat sein erstes Restaurant 2002 in London eröffnet. Wer Zeit, Lust und wer für wirklich vorzügliches Essen auch entsprechend zahlen mag, der sollte rechtzeitig einen Tisch im Fifteen reservieren. Die angenehme und freundliche Atmosphäre wird zu den besonderen Gerichten mitgeliefert. Zudem werden jährlich eine erkleckliche Anzahl an Jugendlichen, die in irgendeiner Weise sozial benachteiligt und einen schweren Start ins Berufsleben haben, zu Köchinnen und Köchen im Fifteen ausgebildet.

Empfehlung: durch London schlendern und aufmerksam beobachten

Lässt man eine Stadt auf sich wirken, dann erfährt man sehr viel über die Atmosphäre, die Bewohner, über den Umgang miteinander, der Infrastruktur und vieles mehr. Eine Parkbank, am Tresen in einer Bar, in einer Ausstellungshalle, in erhöhter Position die Szenerie unter einem beobachtend - das alles gewährt tiefere Einblicke in das aktuelle Geschehen.

Sorry, are you a queue?

Die Autorin dieses Artikels befand sich vor einigen Jahren vor einem Regal eines Supermarkts, hielt dort eine Weile inne, um zu überlegen für welche der angebotenen Köstlichkeiten sie sich entscheiden sollte. Da erklang hinter ihr eine Stimme, die sie fragte: Sorry, are you a queue? Der Mann hinter der Autorin fragte höflich ob er sich nun hinter ihr anstellen solle und warten bis sie sich entschieden hatte. Undenkbar ist sowas beispielsweise in Wien. Und tatsächlich, ein paar Tag später, als die Autorin wieder zurück am Wiener Flughafen war, musste sie sich fremdschämen. Sie beobachtete nämlich dort, wie rücksichtslos die englische Familie, die sich in der selben Maschine aus London befand, am Flughafenparkplatz angepöbelt wurde. Diese Familie war dabei in ein Auto einzusteigen, dass sie am Flughafen abholte. Das gefiel dem hinter ihnen warteten Mann überhaupt nicht und er hupte und schimpfte daher wie ein Rohrspatz.

Ab ins Museum

Seit fast zwanzig Jahren muss man in staatlichen Museen Londons keinen Eintritt mehr bezahlen. Das zahlt sich wirklich aus und sollte genutzt werden. Das gibt es in die berühmte Tate Modern, Madame Toussauds, das British Museum of London und viele Kunstgalerien, wie die Haward and National Gallery, die Royal Academie of Arts und viele mehr.

Das Wahrzeichen zum Schluss – der Big Ben

Der Uhrturm des Palace of Westminster beherbergt den berühmten Big Ben. Dieser hat ein Gewicht von 13,5 Tonnen und ist damit der schwerste der insgesamt fünf Glocken. Der Minutenzeiger der Uhr weist eine Länge von 4,3 Metern auf, der Stundenzeiger misst 2,74 Meter. Dennoch ist sie nur die zweitgrößte Uhr Großbritanniens. Welches die größte Uhr der Welt ist, kann man leicht herausfinden. Doch derzeit ist Big Ben verstummt. Er wird seit Ende 2017 grundlegend saniert und die Stille soll noch bis 2021 anhalten. Die "Keeper of the Great Clock" sind also derzeit nicht im Dauereinsatz. 157 Jahre ununterbrochene Tätigkeit haben ihre Spuren hinterlassen.

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Ben