Preisanstieg bei Medikamenten © idealo.de

Medikamente teurer durch Corona

Preise für rezeptfreie Medikamente explodieren

Mit dem Beginn der Corona-Krise im März ist nicht nur die Nachfrage nach Toilettenpapier, Seife und Nudeln in die Höhe geschnellt, sondern auch die Nachfrage nach rezeptfreien Medikamenten. In der Spitze stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr um über 800 Prozent. Dieser Anstieg hatte auch Einfluss auf die Preise der gefragten Medikamente.

Antiallergika und Erkältungsmittel mit dem größten Anstieg

Einen besonders hohen Preisanstieg verzeichneten Medikamente, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen. Während Gelenk- und Muskelpräparate oder Schlafmittel kaum einen Preisanstieg zu verzeichnen haben, zeigen sich die Abweichungen zum Vorjahr bei Antiallergika mit 46 Prozent und Erkältungsmitteln mit 40 Prozent besonders stark. Auch die Preisanstiege für Magen-Darm-Medikamente mit 32 Prozent sowie Schmerzmittel mit 22 Prozent lassen auf einen Zusammenhang zwischen dem Preisanstieg und dem Coronavirus schließen. Einzelne Medikamente wie das Narkosemittel Propofol kosten sogar zehnmal so viel wie im Vergleichsjahr.

Kaufinteresse sinkt rapide

So schnell die Nachfrage nach bestimmten Medikamenten gestiegen ist, so rapide ist das Kaufinteresse in den darauffolgenden Monaten wieder gesunken. Besonders die Nachfrage nach Erkältungsmitteln, die im März noch dreimal so hoch war wie in den Vorjahren, ist seit April extrem gefallen und im Mai und Juni sogar unter dem Niveau von 2019 geblieben. Ein ähnliches Bild zeigt sich in den anderen Kategorien wie Schmerzmittel oder Antiallergika.

Kaum Preisverfall in Sicht

Während die Nachfrage in den meisten Kategorien nach der Hochphase der Corona-Pandemie seit April wieder stark zurückgegangen ist, haben sich die Preise noch nicht überall auf das alte Niveau angeglichen. Im Schnitt sind die rezeptfreien Medikamente auch im Juni noch neun Prozent teurer als im Jahr 2019. Die Kosten für Schmerzmittel sind sogar im Schnitt 22 Prozent teurer als 2019 und seit dem Preisanstieg im März noch immer auf dem selben Niveau.

Produktionsstopp und Angst vor Engpässen treiben die Preise

Die Gründe für den starken Anstieg sind vielfältig und lassen sich nicht leicht auf ein Problem reduzieren. Ein entscheidender Grund ist jedoch, dass viele Grundstoffe in asiatischen Ländern wie Indien oder China hergestellt werden, die aufgrund der Corona-Pandemie ihre Produktion einstellen mussten. Daneben treiben die Panik der Menschen und die Hoffnung auf Linderung der bekannten und häufig auftretenden Symptome die Preise der rezeptfreien Medikamente in die Höhe.

Kauf der Hausapotheke im Preisvergleich

Der Anbieter idealo hat für eine bessere Vergleichbarkeit die durchschnittlichen Angebotspreise von besonders beliebten Medikamenten wie Nasenspray, Hustenlöser oder Allergietabletten analysiert. Während der gesamte Warenkorb zum Auffüllen der Hausapotheke im Jahr 2019 rund 80 Euro gekostet hat, betragen die Kosten nun rund 97 Euro und damit 20 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.