© Maria Nasswetter

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Mit Kindern unterwegs

Der Jahreszeit entsprechend werden hier speziell sommerliche Aktivitäten beschrieben. Doch es geht nicht nur darum, was man mit Kindern machen kann und wo man am Besten mit ihnen hingeht. Sondern es wird allgemein darüber gesprochen, wie Kinder ticken und wie man „good enough“ mit ihnen umgehen kann. Sich in die Welt des Kindes einfühlen können und dementsprechend die gemeinsame Zeit gestalten – das ist Thema dieses Artikels.

Ja, ich will ins Schwimmbad

Nichts cooler als das. Es ist schönes Wetter, vielleicht ein wenig windig, was eh als angenehm wahrgenommen wird. Also nichts wie los zum Badespaß. Die Schwimmflügerl samt Schwimmreifen müssen mit, die Badehose, Handtücher, Sonnencreme, Trinkflasche und weitere Utensilien sind eingepackt. Am Ort des Vergnügens angekommen und rein ins Wasser, was sonst. Nicht so der kleine Mann oder die junge Dame, die nun mit der Situation überfordert ist. Nach so langer Zeit, die nicht mehr im Wasser verbracht wurden, es war ja gerade noch kalt und deshalb keine Gelegenheit für den Badespaß. Also es ist quasi wieder neu und noch dazu ist das Wasser noch nicht lauwarm bis sehr warm, sondern angenehm kühl. Für manche Erwachsene ganz angenehm, für manche auch zu kalt und vor allem für den Junior oder die Juniorin eine Enttäuschung. In dieser Situation wäre es ganz verkehrt zu drängen und mehrmals zu wiederholen, dass es eh nicht so kalt sei und dass ja das Kleine diese Aktion veranlasste und quasi deshalb schwimmen sollte. Man kann versuchen selbst Spaß zu haben und darauf hoffen, dass er es einem sozusagen nachmachen möchte. Wenn nicht wird eben die Aktion abgeblasen. So what...

Noch schnell was einkaufen...

Das geht so meistens nicht. Vielleicht hat der ein oder andere Elternteil darauf geachtet und sich konsequent nicht überreden lassen, irgendwelche sich in Augenhöhe des Kindes befindliche Süßigkeiten, Spielzeug oder irgendein anderes Klumpert auf Drängen des Kindes zu kaufen. Dann torpediert der andere Elternteil, die Oma, der Opa oder sonst jemand diesen hehren Verzicht. Wenn nun der Gang durch den Supermarkt von ständigem Gejammere begleitet wird und sich der kleine Bub oder die kleine Tochter nicht ablenken lässt und darauf besteht etwas abzustauben, kann man versuchen einen Deal auszuhandeln. Man erklärt, dass dies ausnahmsweise gekauft werde. Bleibt es nur zum Teil verzehrt in einer Lade zuhause liegen und geht man nochmals einkaufen, kann man darauf verweisen, dass es noch etwas davon zuhause gäbe und das erst aufgegessen werden muss.

Lieb und konsequent

Konsequent sein ist ein unbedingtes Muss im Umgang mit Kindern. Das umfasst den authentischen Umgang in der Kommunikation mit dem Kind. Man ist oft erstaunt, wie viel sich Kinder merken und einen bei irgendeiner Gelegenheit darauf ansprechen. Kinder mit drei Jahren beispielsweise verstehen zum einen schon viele Zusammenhänge, andere noch nicht so gut. Beobachten und sich einfühlen ist ein sehr wichtiges Tool, will man mit Kindern gut umgehen können. Kinder müssen nicht immer bespaßt werden. Wichtig ist es, ihnen beim Bestreiten ihres Alltags auf wertschätzende Weise zu helfen. Und ihnen ein Vorbild zu sein –  in jeder Lebenslage. Das bedeutet nicht, dass man perfekt sein soll. Das sind wir Menschen natürlich nicht. Angemessen agieren und mal einen Fehler zugeben, erklären warum etwas so und nicht anders ist. Kinder lernen und verstehen auch viel auf einer nonverbalen Ebene; sie sind sehr genaue Beobachter und saugen alles extrem stark auf. Müssen sie auch, weil sie sich ein Basisnetz an Wissen aufbauen müssen.