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Nestbau im Frühling

Im Frühling ist es wieder an der Zeit, dass bei einigen Singvogelarten die männlichen Singvögel beginnen, Nester zu bauen. Und wenn die nicht in den Augen der Balzauserwählten schön genug ist, dann muss das Männchen wohl oder übel das gebaute Nest adaptieren oder sogar neu bauen. Denn so ein Singvogelweibchen legt doch nicht ihre Eier in ein nicht top gebautes Nest. Bei den Reihern sind sowohl das Männchen als auch das Weibchen am Nestbau beteiligt. Und dabei scheint die Schönheit nicht das Wichtigste zu sein.

Betrachtung der Höhlenbrüter

Die Blaumeise, der Buntspecht und der Kleiber sind Höhlenbrüter. Sie bauen ihrer Nester in Höhlen und Nischen von Gebäuden beispielsweise. Das Material ihrer Nester besteht meist aus Federn, Moos und Tierhaaren. Es gehört nicht zu den kunstvollsten Nestern, ist jedoch solide und praktikabel gebaut.

Die Gruppe der Bodenbrüter

Bodenbrüter leben ein wenig gefährlicher, denn sie brüten am Boden, wie der Name schon verrät. Das heißt, der Kiebitz, das Rebhuhn und die Feldlerche platzieren ihre Nester in Feldern und Wiesen.

Es gibt auch Freibrüter

Dazu zählen die Amsel, der Buchfink und das Rotkehlchen. Die Vogelgruppe errichtet ihre Nester vorzugsweise in Hecken und auf Bäumen. Ihre Nester zeichnen sich dadurch aus, dass ihr Nestmaterial aus Pflanzenfasern und Zweigen besteht und dass es freisteht, daher der Name Freibrüter.

Eier ins fremde Nest

Der Kuckuck legt seine Eier in ein fremdes Nest. Das heißt, dass er selbst keines baut und von der Arbeit anderer profitiert. Das Kuckucksweibchen liegt auf der Lauer und beobachtet ein Vogelpaar in deren Nest. Sobald das Nest allein gelassen wird, frisst das Kuckucksweibchen ein Ei und legt an diese Leerstelle ihr eigenes. Kehrt die Besitzerin des Nestes wieder zurück, brütet sie nun auch das fremde Ei, in der Meinung, es sei ihres, mit aus.

Der Vogel des Jahres 2023

Das Braunkehlchen wurde von Birdlife zum Vogel des Jahres 2023 gekürt. Man erkennt es an seiner orange-braunen Brust und einen braun-schwarz gebänderten Rücken und Kopf. Das Braunkehlchen gehört zur den Bodenbrütern. Es baut sich in dem Sinne kein eigenes Nest, sondern bevorzugt bereits vorhandene Mulden im Boden als Brutstätte. Um sich und den Nachwuchs zu schützen, werden diese Mulden meist bei Hecken und Büschen und damit wenig sichtbar gesucht. Bevorzugte Nahrung der Braunkehlchen sind Schnaken, Schmetterlinge, Spinnen, Raupen und kleine Schnecken. Das Braunkehlchen gehört zu den schützenswerten Vogelarten, da es als Feld- und Wiesenvogel in den letzten Jahren in Österreich unter große Bedrängnis geriet. Das Braunkehlchen hat einen Bestandsrückgang von etwa 80 Prozent zu verzeichnen. Das wurde vorwiegend durch die intensive Bodennutzung der Landwirtschaft mit deren Überdüngung veranlasst. Wer das Braunkehlchen weiterhin im Frühjahr von hohen Zäunen und Büschen herunter singend erleben will, der kann helfen und sich beispielsweise an Birdlife wenden.

Als Menschen nützlich für die Tierwelt sein

Das können wir, indem wir uns für den Artenschutz einsetzen und die Artenvielfalt erhalten. Das kann man mit den verschiedensten Aktionen und mit geeignetem Engagement erreichen. Dann werden wir sehr lange noch das Braunkehlchen mit seinem etwas gepressten und flötenden Gesang hören können.

 

 

Quellen:

Reiher und Nestbau

Unterschiede beim Nestbau

Plantura – Welcher Vogel baut welches Nest

FAZ – geboren, um zu betrügen

Birdlife