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Nikolo macht uns froh, Krampus ebenso?

Lustig, lustig, tralalala,... so beginnt ein Lied, dass den Nikolaus herbeisehnt und sich auf ihn freut. Jedes Jahr am 6. Dezember wird in vielen Teilen der Welt der Tag des Nikolaus zelebriert. Er wird meist als weißer Mann mit weißem Bart und rotem Gewand dargestellt. Und bringt Nüsse, Schokolade, Datteln, Mandarinen und mittlerweile viele Geschenke. Fast Hand in Hand mit dem Nikolo und einen Tag davor ist der Krampustag. Der wird als grimmiger, böser und manchmal als teuflischer Geselle dargestellt. In Folge werden hier ein paar Gedanken zu diesem Brauchtum zu lesen sein.

Unterschiedlichste Bräuche

Gerade beim Nikolausfest und somit eben auch am Krampustag gibt es eine große Vielzahl an Traditionen und Auslegungen dieser. So stellt der Nikolaus den guten Mann dar, der den Kindern Geschenke bringt. Meist fragt dieser verkleidete Mensch noch, ob das Kind brav gewesen sei. Der ein oder andere kennt es aus seiner Kindheit, das goldene Buch. Hierin vermerkt der Nikolaus das Jahr über, wer brav und lieb gewesen war. Und dann gab es so gut wie immer Schokolade, auch für die schlimmeren Kinder. Traditionellerweise mussten und müssen die Figuren des Nikolaus und Krampus zum Teil für die Kindererziehung herhalten. Der Nikolo ist dann der sogenannte Gute, der für brave Kinder etwas in seinem großen Nikolosack bereithält. Und der Krampus, der hat die Rute und droht mit dieser den schlimmen Kindern. Somit erhoffte man sich gehorsamere Kinder, wenn man diese in Angst und Schrecken versetzte und ihnen mit Schlimmen drohte.

Verschiedene Nikolobräuche

Der Nikolo oder Nikolaus ist der historischen Figur des Nikolaus von Myra nachempfunden. So lässt uns das Wikipedia wissen. Da er ein sehr bekannter Heiliger des gesamten Christentums darstellt, wird der 6. Dezember als Gedenktag begangen und der heilige Nikolaus gefeiert. Und es erwähnt einen interessanten Brauch aus dem Mittelalter. Dabei erwählten sich die Kinder am Nikolaustag in den Klosterschulen einen Kinderbischof. Dieser durfte in seinem Amt die Erwachsenen für ihre Taten tadeln. Mancherorts war dies nicht nur auf diesen einen Tag beschränkt, sondern wurde für ein paar Wochen aufrechterhalten. Es hatte eine wichtige soziale und ausgleichende Funktion.

Krampusläufe

Es gibt sie noch immer, die zahlreichen Krampusläufe, die in den unterschiedlichen Regionen entsprechend ausfallen. Sie sind ein wenig umstritten. So sorgt dieses archaische Treiben für den gewissen Thrill und Angstlust breitet sich aus. Furchterregende, zum Teil aufwendig geschnitzte Masken faszinieren, werden bewundert und erschrecken. Mancher Krampuslauf und mancher sich hinter der Maske verbergender Mensch schreitet ein wenig aus und es kann zudem sogar gewalttätig werden. Wer das fürchtet, sollte solchen Aufführungen und Traditionen tunlichst fernbleiben.

Warum tut man sich den Krampus an?

Das Thema Krampus wurde in der Sendung Punkt Eins auf Ö1 vom 30. November 2022 aufgeworfen. Und dabei gab es einen kurzen Beitrag und der Frage, warum sich, vorwiegend Männer, diese Maskerade antun würden. Denn viele derartige Krampusmasken wären sehr schwer und würden nach dem stundenlangen Tragen Wunden ins Gesicht der Träger schlagen. Und trotzdem nehmen sie es Jahr für Jahr auf sich. Vermutlich kompensiert es etwas oder mehreres, man bricht mitunter für gewisse Stunden aus einer geregelten Arbeits- und Freizeitwelt damit aus und lebt aus, was irgendwelche Ventile sucht. Vielleicht ist es so oder ganz anders.