© Maria Nasswetter

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Rabenvögel - Vögel in der Stadt

Überhören kann man sie nicht, die Krah-krahs Geräusche, die ihrem Dasein Ausdruck verleihen. Die Rede ist von den Stadtkrähen. Sie gehören zur Großstadt Wien dazu und bereichern das Bild dieser lebendigen Stadt. Wer schon mal einen dieser Vögel wirklich beobachtet hat staunt nicht wenig. Man kann förmlich sehen, dass hinter ihrem Tun ein Plan steckt. Sie wissen sich zu helfen, wenn es darum geht, aus einer Mülltonne für sich Brauchbares zu holen. Und wie sie es angeht ist hochspannend. Man kennt vielleicht die Erzählung, dass es Krähen gelingt, Nüsse in der Schale auf eine Fahrbahn zu legen, um die drüber fahrenden Autos diese knacken zu lassen. Sie kennt aus Erfahrung den Rhythmus in dem die Ampelphase ihre Farbe wechselt und wann es für sie ungefährlich ist, die Fahrbahn zu betreten. Wer noch nicht in den Genuss der Beobachtung und in die Faszination der Welt der Rabenvögel eingetaucht ist, mag es vielleicht mit diesem Artikel ändern.

Rabenschwarze Intelligenz

Obwohl sich das schon sicherlich herumgesprochen hat, dass Krähen intelligent sind und man oft staunt sieht man sie am Werk, werden sie von vielen nicht wirklich gemocht. Diese Vögel werden mitunter wie Underdogs gesehen. Sie singen nicht besonders schön, haben kein buntes und liebliches Gefieder und erschrecken sogar manchmal aufgrund ihrer Größe, Schwärze und dem für manche Menschen unangenehmen Krächzen, mit dem sie sich bemerkbar machen.

Warum Städte und Krähen so gut zueinander passen

Krähen haben einen ähnlichen Speiseplan wie der Mensch. Abgesehen vielleicht von den Würmern und anderen Insekten, die vor allem für die Aufzucht der Jungen benötigt werden. Allerdings herrscht gerade der Trend in unseren Breiten Insekten zu verspeisen. Diese sind gute Eiweißlieferanten und einige finden daran Geschmack und Gefallen. Zurück zu den Krähen. Sie picken sich gerne aus den Mistkübeln diverse Essensreste wie Fleisch, Wurst und Käse. Obst und Gemüse zählt nicht gerade zu deren Lieblingsgerichten. Daher sind sie in der Stadt gut aufgehoben und meist in der Nähe von eben Nahrungsquellen wie Abfalleimer und Mülldeponien zu finden.

Außerdem bietet die Stadt den nötigen Schutz vor Verfolgung, denn hier dürfen sie nicht abgeschossen werden. Die natürlichen Feinde sind Greifvögel, Waschbären und Marder. Lediglich Marder sind in der Großstadt anzutreffen. Zudem bietet die Stadt für ihre Brutpflege eine günstige Struktur und Bedingungen.

Die soziale Krähe in Wien

Die Aaskrähe, die Saatkrähe und die Dohle tummeln sich in Wien. Die Aaskrähe fungiert als eine Art Gesundheitspolizei, denn sie kümmert sich um tote Tiere, die sie einfach beseitigen. Krähen zählen zu den Singvögeln und dürfen in Wien weder getötet noch vertrieben werden. Wer dennoch versucht sie zu vertreiben wird seine liebe Mühe haben. Sie verfügen dank ihrer Intelligenz über eine schnelle Auffassungsgabe und passen sich Abwehrmaßnahmen sehr schnell an.

Überwintern in Wien

Wien hat immer zahlreiche Gäste aus dem Ausland. Vor allem aus Nordeuropa und Russland kommen sie in Scharen. Sie quartieren sich am Liebsten am Wilhelminenberg, im Prater und in der Lobau ein. Da kann man nur sagen - sie beweisen guten Geschmack.

Die Wissenschaft unterstützen

Wer will kann mithelfen, diese faszinierenden Mitbewohner zu beobachten und Daten über sie zu sammeln. Diese zahlreich erhobenen Daten geben dann wiederum wertvolle Aufschlüsse für weitere Untersuchungen. Auch der Fund eines toten Tieres kann sehr wertvoll sein. Näheres dazu auf bird.at

Quellen:
Reichholf, Josef H., 2013: Rabenschwarze Intelligenz: Was wir von Krähen lernen können. München: Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH.
https://www.umweltberatung.at/kraehen-in-wien
https://www.bluehendesoesterreich.at/voegel/
https://www.bird.at/info.48.0.html