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© Bild: Robin Higgins auf Pixabay

Sich mit Körpersprache zum Ausdruck bringen

Wer schon mal Kinder dabei beobachten konnte, wie sie mit Kindern, die eine andere Sprache sprechen kommunizieren, der erkennt schon ein wenig wie viel unsere Körpersprache zu leisten vermag. Und selbst als Erwachsene gelingt es uns, aus sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten und wenn wir uns trauen, uns mittels Körpersprache verständigen müssen. Wie gut können wir unseren nonverbalen Ausdruck steuern und wissen, was wir kommunizieren, ist eine entscheidende Frage, die wir uns immer wieder mal stellen sollten. Einerseits kann es mehr als irritieren, wenn das Gesagte mit dem Gezeigten nicht übereinstimmt. Und wenn wir mittels unseres Körpers unbewusst zum Ausdruck bringen, was wir eigentlich verbergen wollten. Im folgenden Artikel wird es noch weitere Überlegungen zu diesem spannenden Thema geben.   

Samy Molcho – ein Klassiker

Der heute 88-jährige veröffentlichte kürzlich sein Buch mit dem Titel „Territorium ist überall“. Darin macht er sich Gedanken über das eigene Territorium, dass man sich als Mensch baut. Er lädt ein, ihn bei seinen Überlegungen zu begleiten und sich von seinen Assoziationen inspirieren zu lassen. In einem Online-Interview, dass im Frühling 2022 mit Samy Molcho geführt wurde, spricht er unter anderem über sein Buch und das Minus-Territorium, dass sich manche Menschen aufbauen. Das bedeute, so der Körpersprache-Spezialist, dass manche in ihren Wünschen gefangen bleiben und sich in jemanden größeres oder besseres hineindenken, jedoch nicht eigeninitiativ dieses Ziel anstreben würden. Er spricht auch darüber, wie ein Gegenüber sehr schnell Gefühle oder keine Gefühle hinter dem Ausdruck und der Körpersprache des Gesprächspartners und der Gesprächspartnerin entlarven kann.

So kann man körpersprachlich Veränderung erzielen

Samy Molcho, der schon seit einigen Jahrzehnten Vorträge und Seminare gibt und abhält, weist darauf hin, dass zunächst durch Körpersprache die innere Einstellung in Frage gestellt werden kann. Jemand, so ein Beispiel in besagtem Online-Interview, dass Samy Molcho erwähnt, erfährt durch eine veränderte Kopfhaltung, was diese ihn ihm zu bewirken vermag. Und somit kann sich der Mindset verändern und wiederum zu einer adaptierten Körpersprache führen.

Zwei eigene Beispiele

Erst kürzlich war ich bei einer Freundin geladen. Dort, in ihrer Wohnung, ekelte mich etwas ein wenig. Ich wollte es jedoch nicht direkt ansprechen und vermied, daran zu denken und es mir anmerken zu lassen. Doch dann, in einem bestimmten Moment, verriet es meine Körpersprache, die ich dabei nicht mehr unter Kontrolle hatte. Und sie war erwartungsgemäß entrüstet und verletzt. Ich versuchte daraufhin, es mit Worten und einer mitfühlenden Haltung auszugleichen. Das war das eine Beispiel. Das zweite handelt von einer Lesung, bei der ich, in der ersten Reihe sitzend, der Autorin zuhörte. Bei der anschließenden Diskussion hatte ich so ein seltsames Gefühl. Ich wollte ihren Worten glauben und gleichzeitig erlebte ich dieses Gegenüber als reglos, ohne ersichtlichen Gefühlsausdruck.

Zum Schluss nochmals mit Samy Molcho gesprochen

Es ist immer wichtig, in sich zu gehen und zu fragen, was hemmt mich zum Beispiel, irgendetwas zu tun. Wenn ich mir vielleicht nicht den Raum nehme, den ich gerne hätte. Mich nicht entsprechend mit Gesten öffne, dann hat es vermutlich mit meinem Erleben, mit der Erziehung, die an mir getan wurde, zu tun. Und Samy Molcho gibt den Tipp, zu hinterfragen, was einem jetzt noch daran hemmen würde. Wenn man nicht mehr erkennen könne, was einem daran hindern könnte, dann wird es bewusst und lässt mitunter eine eine größere Geste zu.

 

Quellen:

Über Samy Molcho

Hörbuchprobe aus Territorium ist überall von Samy Molcho

Online Interview mit Samy Molcho