© Bild: Arek Socha from Pixabay

So stellt man die geeigneten Fragen

Im vergangenen Monat April erschien mein Artikel, indem ich erklärte, warum es wichtig sei, in einem Gespräch mehr zu fragen, als selbst zu reden. In diesem Artikel geht es um den Inhalt der Fragen und die persönliche Einstellung dazu. Es wird so gut wie immer unterschätzt, dass das, was wir denken, gesehen und gefühlt wird. Wir können unsere Absichten letztendlich nicht verbergen. Nicht, dass unser Gegenüber immer ahnt oder genau weiß, was wir denken. Aber das Bauchgefühl, die Intention sagt ihm oder ihr, dass da etwas nicht stimmt.

Die Frage an sich selbst: Warum genau führe ich das Gespräch?

Jede Kommunikation hat eine Intention, einen Zweck, ein Ziel. Wer sich im Klaren ist, warum genau und gerade dieses Gespräch stattfindet, der behält den Überblick und kann sich aktiv daran beteiligen. Jedes gut geführtes, im Sinne eines für einen selbst erfolgreiches Gespräch, sollte bewusst und authentisch erfolgen. Sonst bemerkt das Gegenüber eine Diskrepanz und lässt sich mitunter nicht auf die gewollte Art der Kommunikation ein.

Wenn ich mehr über mein Gegenüber erfahren möchte

Hier gilt, dass man sich selbst zurücknimmt und auf keinen Fall, das vom Gesprächspartner Gesagte, kommentieren. Man kann zustimmen, es so stehen lassen, aber keine eigene Meinung dazu kundtun. Fühlt sich das Gegenüber wohl, hat es das Gefühl, ernst genommen zu werden, und einen aufmerksamen Zuhörer zu haben, dann besteht die Chance, einiges beantwortet zu bekommen. Allerdings sollte es nicht den Anschein bekommen, man würde den Anderen, die Andere ausfragen. Denn das wird meist nicht goutiert. Daher sollte man dabei intuitiv und geschickt vorgehen. Und nicht Zuviel auf einmal wollen.

Wenn ich etwas loswerden möchte

Es kann auch sein, dass man sein Gegenüber dazu braucht, gehört zu werden. Dass man es mag, etwas, das beschäftigt, loszuwerden. Vielleicht, weil ein Erlebnis gerade so sehr das Bewusstsein einnimmt und sich ganz weit nach vorne schiebt. Oder man auf etwas stolz ist, das man gerade geschafft hat und dies am liebsten der ganzen Welt mitteilen möchte. Und der Gesprächspartner, die Gesprächspartnerin gerade das zufällige Opfer dabei ist. Bei all dem sollte man aufpassen, dass man nicht zuviel von sich spricht und zwischendurch, passend zur eigenen Erzählung dem Gegenüber Fragen zu dessen Person und Interesse stellt. Denn sonst kann es leicht passieren, dass sich das Gegenüber gedanklich verabschiedet und bald auch physisch nicht mehr Ihre Nähe sucht.

Wenn ich den anderen animieren möchte, mit mir zu Brainstormen

Dann muss der Inhalt des Gesprächs interessant rübergebracht werden. Und den anderen zum Nachdenken, zum Brainstormen anregen. Auch hier ist es sehr wichtig, geeignete Fragen zu stellen und gut zuzuhören. Da eine Hand die andere wäscht, gilt auch hier, dass Zeit dafür sein muss, dass das Eigeninteresse des Gesprächspartners, der Gesprächspartnerin an der Konversation nicht zu kurz kommt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, in diesem Fall offen kundzutun, dass man gerne mit dem Anderen Brainstormen möchte und sich seine Meinung anhört. Dabei ist es ratsam, auch hier nicht zu kommentieren, sondern das Gesagte zunächst anzunehmen. Damit hält man den Interaktionspartner, -partnerin eher bei der Stange. Und das ist ja das erklärte Ziel.