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Tanzen ist Lebensfreude

Es ist ein offenes Geheimnis: Die Bewegung zur Musik verleiht Kraft und Selbstbewusstsein und ist ein schweißtreibendes Vergnügen. Noch bevor die Menschen schreiben konnten, tanzten sie, ob aus Selbstzweck oder Zeitvertreib. Und Tanzen liegt aktuell im Trend. Es ist ein Phänomen, das derzeit viele Tanzschulbesitzer erleben: klassische Tanzkurse werden immer häufiger von Erwachsenen gebucht. Denn Tanzen ist Lebensfreude pur und bietet eine hervorragende Möglichkeit, auf aktive Weise Abstand vom hektischen Alltag zu nehmen. Wikipedia bringt es auf den Punkt: „Tanzen ist ein Ritual, ein Brauch, eine darstellende Kunstgattung, eine Berufstätigkeit, eine Sportart, eine Therapieform, eine Form sozialer Interaktion oder schlicht ein Gefühlsausdruck.“

Es gibt eine schwer überschaubare Fülle an Tanzformen

Der Gesellschaftstanz, als der wohl bekannteste,  ist geprägt durch das Welttanzprogramm mit den drei Musikrichtungen Walzer, Disco und Swing. Die im Verband der Tanzlehrer Österreichs (VTÖ) zusammengeschlossenen Tanzschulen haben ihre Kompetenz in den Paar- bzw. Gesellschaftstänzen der Standard- und Lateinsektion, Disco Fox, Salsa, Tango Argentino, Boogie Woogie und andere. Turniertanzen beschreibt hingegen eine Kunstsportart, die aus dem Gesellschaftstanzen hervorgegangen ist. Dementsprechend werden auch die gleichen (Paar-)Tänze getanzt: In der Disziplin "Latein" sind dies die Samba, der Cha-Cha, die Rumba, der Paso-Doble und der Jive, in der Disziplin "Standard" der Langsame Walzer, der Tango, der Wiener Walzer, der Quick-Step und der Slowfox. Im Gegensatz zum Gesellschaftstanz wird (wie beim Bühnentanz) beim Turniertanzen besonderer Wert auf künstlerische Ausdruckskraft und Körperbeherrschung gelegt. Besonders in den letzten Jahren werden dabei auch immer mehr Elemente von den verschiedenen Bühnentanzformen übernommen.

Der Ausdruckstanz wird im Gegensatz zum Gesellschaftstanz nicht zur „oberflächlichen“ Unterhaltung getanzt, sondern dient dem individuellen und künstlerischen Darstellen (und zum Teil auch Verarbeiten) von Gefühlen. Er entstand als Gegenbewegung zum klassischen Ballett zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

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Tanzen auch im Fitnessstudio

Zumba, Bokwa und Co. gehören dort bereits seit einigen Jahren zum Standardprogramm. Neben den klassischen Tanzschulen bieten sich Tanzwilligen auch Kurse im Fitnessstudio an.

Der Vorteil: Im Unterschied zum Paartanz ist man dabei nicht auf einen fixen Partner festgelegt und deshalb bei der Ausübung auch völlig unabhängig. Zudem kommt man im Studio leichter ins Schwitzen, fördert das Herz-Kreislauf-System und strafft das Gewebe. Je nach Auswahl des Tanzstils wird so der persönliche Fitnessgrad – im wahrsten Sinne des Wortes Schritt für Schritt – erhöht. Die Entstehung des Zumba Tanzens soll übrigens ein Zufall gewesen sein: Tanztrainer Alberto Pérez vergaß in den Neunzigerjahren die Musik
für seinen  Aerobickurs. Seine einzige Alternative war die Kassette aus seinem Auto – ein Mix aus Latin, Salsa und Merengue. Genau wie Zumba lebt auch Bokwa von der Einfachheit der Bewegungen. Die Teilnehmer tanzen vom Trainer mittels Handzeichen vorgegebene Buchstaben  und Zahlen aufs Parkett. Und das hält fit: Wer beim Buchstabentanz richtig Gas gibt, verheizt angeblich bis zu 1000 Kalorien pro Stunde – und hat riesigen Spaß dabei!

Also am besten für die Gesundheit ist, sich früh im Leben mit dem Tanzvirus anzustecken - und dann ein Leben lang damit infiziert zu bleiben. Es ist nie zu spät, damit anzufangen.