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© Maria Nasswetter

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Telefonieren – aktueller denn je oder eujeeh!

Jugendliche telefonieren nicht mehr - oder ganz selten. Das hört man jetzt immer wieder. Die einen beklagen diesen Umstand, die anderen finden es eh nicht mehr notwendig und meinen, dass dieses Medium bald aussterben würde. Angeblich geht der Trend sowieso hin zum Sprachnachrichten senden und Nachrichten schreiben. Dazu sind die Messengerdienste nach wie vor sehr beliebt; das liest und hört man zumindest allerorts. Im folgenden Artikel wird darüber nachgedacht, was das bedeuten kann, warum es vielleicht dazu kam und welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben können.

Wie peinlich...

Der Autorin fällt auf, dass nicht mehr so viele Handys während Konzertveranstaltungen, in der U-Bahn oder in anderen unpassenden Momenten losmusizieren. Wir erinnern uns vielleicht mit einem Schmunzeln an viele Szenen, in denen plötzlich irgendeine schrille, ulkige und auf jeden Fall unpassende Klingelmelodie ertönte. Daraufhin sah man meist jemanden, der hektisch, meist peinlich berührt in einer seiner Taschen kramte, um dann vielleicht auch noch in das nun zur Ruhe gebrachte Ding hineinzuschreien, dass es jetzt gerade nicht gehen würde und man dann und wann zurückriefe.

Vom Aussterben betroffen...

Das sind die Menschen, die in der U-Bahn ungeniert und lautstark mit einem Geschäftspartner telefonieren und frisch von der Leber Namen und Binsenweisheiten von sich geben. Diese werden nun teilweise von jenen abgelöst, die sich ohne Kopfhörer Videos ansehen und die anderen einfach mithören lassen. Dennoch hat sich die soziale Praktik soweit dahingehend entwickelt, dass man nun eher seltener von Handyklingeltönen aus den Gedanken oder sonst was gerissen wird.

Kopfhörer, die man nicht sieht und andere zur Schau gestellt werden

Beobachtet man auf den Straßen die vielen Menschen, so fällt auf, dass die einen große Kopfhörer wie einen Haarschmuck am Kopfe tragen. Diese meist teuren und schicken Kopfhörer werden bewusst zur Schau gestellt. Im Gegensatz dazu tragen andere Menschen wiederum ihre Kopfhörer so dezent wie möglich. Entweder mit dünnen Kabeln und neuerdings auch kabellos. Daher gewöhnt man sich langsam daran, dass so manch einer vor sich hin spricht und man es nicht mehr als eine Art der Verrücktheit registriert. Wir alle lernen langsam mit den Technologien und ihren verschiedenen Anwendungen umzugehen.

Ganz viele tippen

Prinzipiell ist es sehr praktisch sich gegenseitig Kurznachrichten zu senden. Schon der große Erfolg von SMS hat das zu Beginn des Mobilfunkzeitalters gezeigt. Das kann ganz spontan und unabhängig von der Erreichbarkeit des Empfängers geschehen. Dennoch sei hier mit Umsicht und Toleranz ans Werk zu gehen, da schon so manches Emoji zu groben Missverständnissen und emotionalen Verletzungen führte. Zudem lässt man sich auch dazu verführen, eine nicht gleich beantwortete Nachricht falsch zu interpretieren.

Sprachnachrichten allezeit und überallhin möglich

Das ist schon sehr angenehm, dass man sich im Augenblick etwas von der Seele reden kann und nicht warten muss, bis am anderen Ende der Leitung jemand abhebt, sondern den Button gedrückt hält und drauflos redet. Zudem wissen wir, dass Anrufe mitunter ungelegen erfolgen. Dann fühlt man ein gewisses Unbehagen und kann es manchmal gar nicht richtig deuten. Stören will man ja nicht und tut es dann doch, weil jemand das Gespräch annimmt, obwohl er gerade in einer Besprechung oder in Gesellschaft ist. Also, das lässt sich eben mit Sprachnachrichten gut umgehen. Oder doch nicht? Denn es ist eine einseitige Geschichte und kann im Moment passen, aber an einem späteren Zeitpunkt nicht mehr. Das sollte man sich also gut überlegen.