© Maria Nasswetter

© Maria Nasswetter

Trend zu Selbst-Produziertem

Ob es die selbergemachte Marmelade ist, das Anpflanzen von diversen Kräutern, Salaten und Gemüsesorten oder das Nähen von Kinderkleidung, das Recyceln von nicht mehr gewollten und abgetragenen Hosen und Mänteln, ein selbstgestrickter Pullover für die Freundin - man will etwas selber tun. Warum das Selbertun gerade so beliebt ist und was es da alles so an Ideen gibt wird in diesem Artikel behandelt.

Das Handwerk – etwas mit den eigenen Händen herstellen

Möglicherweise ist der Trend zum Selbermachen eine Antwort auf die vielen Jobs, die rein kognitive Fähigkeiten erfordern und kein Werk im klassischem Sinne erzeugt wird. Es kann sein, dass sich deshalb viele Menschen dem Handwerk zuwenden. Sie erleben es als große Lust, als Mediation und tiefe Befriedigung, wenn am Ende ein Produkt, etwas Ess- und Tragbares, etwas Kunstvolles und Tolles rauskommt, für das sie alleine verantwortlich sind. Schon der Prozess an sich, die Vorbereitungen, die Herstellungstätigkeiten und die Vollendung der Produkte sind aufregend und lernintensiv. Zudem sind viele derartige Aktivitäten ein in ein soziales Umfeld gebettetes Tun.

Stricken und Nähen

Unzählige WhatsApp-Gruppen haben sich formiert und die Personen dahinter haben eines gemeinsam. Sie stricken und nähen. Sie tauschen einander aus, wie man was macht, zeigen einander ihre tollen Werke und inspirieren sich gegenseitig. Man trifft sich offline an einem ausgemachen Ort und lernt einander en face kennen. Das ist eine großartige Entwicklung. Man muss nicht mehr warten, bis irgendwo ein Volkshochschulkurs startet und braucht keine Teilnahmegebühr zahlen. Man organisiert sich selbst und lernt miteinander und aneinander.

Einkochen und Kreieren

Wie schön, wenn man frische Früchte, die man vielleicht sogar selber geerntet hat zur Marmelade weiterverarbeitet. Es riecht verführerisch während entsteinte Marillen, mit Gelierzucker versetzt, vor sich hin köcheln. Das Wasser läuft der Köchin im Mund zusammen und dieser Akt führt dem Ausführenden das Ergebnis seines Tuns unmittelbar vor Augen. Wie köstlich kann ein selbstgemachter Apfelessig, wie hervorragend das mit selber gezogenen Kräutern versetzte Öl munden.

Anbauen und Ernten

Wer kennt die Aufregung und Freude, wenn die ersten selbstgesäten Pflanzen hervorlugen. Wenn es überall knospet und man sich wie ein Kind an diesen Naturereignissen erfreut. Wie beruhigend und meditativ kann Gartenarbeit sein, die man freiwillig und mit Freude macht. Baut man Gemüse, Obst und Kräuter an und geht pfleglich und umweltfreundlich damit um, dann kann man ruhigen Gewissens in die Karotte und den goldgelben Apfel beißen. Denn da weiß man garantiert, dass dieser nicht mit schädlichen Dünger und Spritzmittel behandelt wurde.

Basteln

Nicht nur Kinder lieben es zu basteln. Man kann mit ihnen, für sich ganz alleine oder in kleinen und großen Gruppen etwas herstellen. Wenn man einmal gemeinsam mit vielen anderen einen Adventkranz selbst mit Reisig versehen und geschmückt hat, hat man nicht nur viel gelernt, sondern auch jede Menge Kontakt zu anderen geknüpft. Sich einfach mal mit einem Kind - egal wie alt man selber ist - hinsetzen und mit Lego, mit einfachen Holzklötzen etwas bauen lässt oft lange verschüttete innere kreative Potentiale wieder aufleben. Übrigens wird in vielen Workshops, die für Firmen angeboten werden und innovative Ideen kreieren sollen, mittels Bastelmaterial mit den Mitarbeitern erarbeitet.