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Weihnachtsfriede

Gerne verbindet man in der Weihnachtszeit friedvolles Miteinander und ein harmonisches Fest.  Das ist es vielleicht nicht immer und entspricht manchmal so gar nicht der Realität. Denn die Hektik auf den Straßen, in den Geschäften und Büros lässt diesbezüglich oft zu wünschen übrig. Hört man sich Nachrichten im Rundfunk und Internet an, dann wird meist von Krieg, Konflikten, Korruption und Nöten berichtet. Daher erachte ich es als umso wichtiger, mir friedvolle Gedanken zu machen. Ich beziehe mich dabei auf den Friedensforscher Werner Winterstein, der uns an seinen Gedanken und Erkenntnissen im Ö1-Beitrag vom 11.12.2022 teilhaben ließ. Daher werde ich im folgenden Artikel die ein und anderen Aussagen, die er dabei tätigte, hernehmen und sie mit meinen Ideen verknüpfen. Gerade wenn es draußen dunkel und unwirtlich kalt ist, kann man in sich kehren und über so wichtige Dinge wie den Frieden auf Erden und im All nachdenken.

Von Anfang an ...

Wer mit Kindern zu tun hat und eigene Kinder aufzieht, der weiß vermutlich, dass man sich besser mit einem Kind nicht in einem Machtkampf verwickeln sollte. Denn es ist, ich gehe jetzt von einer gewaltfreien Erziehung aus, sehr schwer und trickreich, will man da wieder raus. Es gibt verschiedene Deeskalationsstrategien, um gimpflich wieder aussteigen zu können. So lässt sich meist mit dem Anerkennen der Wut des Kindes, mit Ablenkung und Gelassenheit wieder Friede herstellen. Doch besser noch ist es, wenn man sich bemüht, die akuten Empfindungen und Befindlichkeiten des Kindes wahrzunehmen. Und das bedeutet, dass man sich die Zeit nimmt, zu erspüren, was gerade läuft. Wenn man reflektiert und genau hinsieht, erkennt man oft hinter dem Unmut, der aggressiven Äußerung des Kindes, dessen Not. Und dann lässt es sich wesentlich angemessener reagieren. Ist man in der Lage, nachzuempfinden, was die meisten Kinder bis etwa zum sechsten Lebensjahr noch nicht können, was der andere empfindet, dann entsteht Mitgefühl und das beruhigt und entlastet das kleine Kind und einem selber.

In Frieden mit den Mitmenschen leben

Wenn sich jemand flegelhaft aufführt und einen auf der Straße beispielsweise beschimpft, weil man in dessen Augen etwas getan hat, was nicht passend ist, dann lässt das mindestens drei Reaktionen zu. Man kann darauf genauso aggressiv reagieren und schon ergibt ein Wort das andere und es beginnt zu eskalieren. Das erlebt man oftmals bei Verkehrsteilnehmer:innen. Eine weitere Idee wäre, gelassen darauf zu reagieren. Sich zu denken, nun, dem oder der scheint es nicht gut zu gehen. Und die Beschimpfungen haben nichts mit mir zu tun, sondern mit der Unbeherrschtheit des anderen. Nur weil jemand mich einen Trottel nennt, bin ich das ja noch lange nicht. Und man geht seiner Wege und ignoriert das Gegenüber. Die dritte Variante ist jene, dass man in ruhiger und klarer Kommunikation den anderen darauf hinweist, dass man dies und jenes so sieht und nicht darüber erfreut sei, wie man nun bezeichnet wurde. Hat man einen Fehler begangen, kann man für diesen um Entschuldigung bitten. Basta. 

Bitte um mehr Weltfrieden

Der Friedensforscher Werner Winterstein, den ich eingangs erwähnte, sieht es als ganz bedeutend an, wenn mehr Friedensbotschaften in die Welt getragen und Friedensstimmen verstärkt werden. Es gibt gewaltfreien Widerstand, der immer wieder erfolgreich letztlich Diktatoren gestürzt hat und gewaltvolle Projekte stoppte. Wenn demokratische Prozesse, gewaltfreie Kommunikation und gewaltfreier Widerstand gestärkt und trainiert werden, dann können herkömmliche kriegerische Handlungen da und dort und immer öfter gestoppt werden.