INTERVIEW Faszientraining

„Die Fazien sind Teil des Binde- und Stützgewebes. Sie bilden im Körper ein faseriges Netzwerk, das alles umspannt. Jeder Muskel, jeder Knochen, jedes Gelenk oder Organ wird von den Faszien ummantelt. Selbst Blutgefäße und Nervenstränge sind nicht ausgenommen." Wenn Sie schon einmal Fleisch zubereitet haben, so sind Ihnen diese weißen Häute bereits bekannt.

„Durch die Elastizität der Faszien können wir uns beschwerdefrei bewegen.  Wir können gehen, laufen, springen, uns drehen und problemlos unseren Tätigkeiten und Hobbies nachgehen. Auch das freie Atmen wird durch die Beweglichkeit der Faszien erst problemlos möglich.”

„Die Faszien sollten elastisch und gleichzeitig belastbar sein, d.h. sie sollten jede Bewegung geschmeidig mitmachen und Belastungen wie z.B. beim Laufen oder Springen problemlos standhalten. Wenn Sie beim Joggen das Gefühl haben, auf dem Boden zu kleben, dann können Sie davon ausgehen, dass Sie Ihre Fuss- und Bein-Faszien mehr pflegen sollten. Wenn Sie regelmäßig unter Verspannungen im Nacken-Schulterbereich leiden, dann wäre ein Faszientraining für Ihren Oberkörper anzuraten.”

„Meistens sind es Fehlbelastungen, Haltungsfehler oder Schonhaltung, welche die Verhärtungen oder Verklebungen des Fasziengewebes verursachen und somit die gesunde Funktion einschränken. Oftmals ist es aber einfach Bewegungsmangel der dazu führt, dass die Faszien verkleben oder verfilzen. Die Folgen sind Beschwerden, Schmerzempfinden und Einschränkungen bei Bewegungen.” Psychischer Stress beeinflusst ebenfalls ganz gewaltig unsere Faszienspannung, während bei innerer Gelassenheit die Faszien wieder loslassen können.

„Optimal ist natürlich ein Faszientraining mindestens einmal pro Woche. Grundsätzlich aber ist jede Bewegung ein Schlüssel zu gut funktionierenden Faszien. Jeder, egal wie alt, kann aktiv sein Wohlbefinden durch Bewegung verbessern - einerseits durch aktives Dehnen und andererseits durch Trainieren der Faszien, denn dadurch wird nicht nur die Beweglichkeit verbessert, sowie das Fasziennetz in seiner Funktion unterstützt, sondern auch der Stoffwechsel des Gewebes angeregt. Das Sprichwort „Wer rastet - der rostet!“ bewahrheitet sich auch in dieser Hinsicht. Optimal ist natürlich spezielles Faszientraining.” 

”Das  Faszientraining läuft in mehreren Phasen ab. Aktive Massage, die durch Faszientrainingsgeräte (z.B. Rollen, Tennisbälle) unterstützt werden kann, gefolgt von dynamischen Dehn- und Spanntechniken bringen erste Entspannung für gestresste Faszien. Mit Übungen, wie Federn und Springen wird die Funktionsfähigkeit der Faszien gefördert. Mit Gleichgewichtsübungen, Asanas aus dem Yoga oder natural-movement-Bewegungen schulen wir unsere eigene Körperwahrnehmung, das in sich Hineinhören, Fühlen und Wahrnehmen. Eine Atementspannung kann den Abschluss des Faszientrainings bilden."

Die nächsten Faszien-Workshops finden am 2.4. und 20.5.2016 in Wien statt.